Zeichen der Verbundenheit: Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat das Partnerbistum Hongkong besucht. In den Gesprächen ging es auch um den Hochhausbrand Ende November in der Wolkenkratzer-Metropole.
Der katholische Essener Bischof Overbeck ist von einer mehrtägigen Hongkong-Reise zurückgekehrt. Anlass des Besuchs war das 80-jährige Bestehen des Partnerbistums. Das teilte am Mittwoch das Bistum Essen mit, das seit 1961 die Partnerschaft mit der Diözese Hongkong pflegt.
Overbeck betonte den Angaben zufolge bei einer offiziellen Ansprache in Hongkong, die Partnerschaft über kulturelle Grenzen hinweg sei vielleicht ungewöhnlich. “Doch gerade in einer Welt, die so gespalten ist, zeigen wir, dass wir bei aller Unterschiedlichkeit zusammenstehen und ähnliche Ideen haben.” Nach verschiedenen Jugendaustauschen in den vergangenen Jahren könnte es auch künftig wieder Begegnungsreisen zwischen den Bistümern Essen und Hongkong geben, etwa von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, Chören oder Musikgruppen.
Die frühere britische Kronkolonie Hongkong wurde 1997 an China übergeben. Nach dem Prinzip “Ein Land, zwei Systeme” wurde Hongkong garantiert, für 50 Jahre sein demokratisches System behalten zu können und nicht das kommunistische Einparteiensystem Chinas übernehmen zu müssen. Doch mit dem Erlass des nationalen Sicherheitsgesetzes durch China im Jahr 2020 wurde das Prinzip faktisch beendet. Seitdem gehen die Behörden massiv gegen demokratische Politiker, Medien und Aktivisten vor.
In den Gesprächen Overbecks vor Ort war auch immer wieder die Brandkatastrophe Ende November im Hongkonger Hochhauskomplex Wang Fuk Court ein Thema, wie es hieß. Dabei waren mindestens 160 Menschen ums Leben gekommen. Bei einem Rundgang mit der Caritas habe der Bischof sich über soziale Herausforderungen in der Wolkenkratzer-Metropole informiert. Wegen der Wohnungsnot teilten sich vielfach fünf Menschen einen 10-Quadratmeter-Raum. In den betroffenen Vierteln helfe die katholische Kirche mit Gemeinschaftsküchen und Waschmöglichkeiten.