Die Caritas in Nordrhein-Westfalen hat einen landesweiten Ausbau der Suchtprävention gefordert. Für die Aufklärungsarbeit in Schulen und Universitäten, für Beratungsangebote und Selbsthilfegruppen müssten finanzielle Mittel bereitgestellt werden, schreibt die Essener Diözesan-Caritasdirektorin Stefanie Siebelhoff in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Caritas in NRW“ (3/2024), die in Düsseldorf erscheint.
Siebelhoff kritisiert in dem Beitrag, dass in NRW die Landesmittel für die Suchtprävention im aktuellen Haushalt um 1,5 Millionen Euro gekürzt worden seien. Die von der Bundesregierung im Rahmen des Cannabis-Gesetzes angekündigte Kampagne zur Prävention beschränke sich offenbar auf die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Das ist zu wenig“, erklärt sie.
Suchtprävention bei Alkohol und anderen legalen Drogen sei das Gebot der Stunde, mahnt Siebelhoff in dem Beitrag. Das sei nicht nur notwendig, „um die enormen gesellschaftlichen Auswirkungen und Kosten von Sucht zu minimieren, sondern auch um unermessliches menschliches Leid zu verhindern“, unterstreicht die Caritasdirektorin.
Prävention müsse auch bei der Teil-Legalisierung des Cannabiskonsums weiter an erster Stelle stehen. Gerade Jugendliche, für die das Kiffen weiterhin verboten ist, seinen besonders gefährdet, langfristig nicht nur körperliche, sondern auch psychische Schäden davonzutragen.