Abnehmende Mitgliederzahlen und schwächelnde Konjunktur: Das Erzbistum Köln plant mit nur einem kleinen Plus bei der Kirchensteuer – und einem Defizit im Etat 2025.
Das katholische Erzbistum Köln plant für das laufende Jahr mit einem Fehlbetrag von rund 10 Millionen Euro. Das Defizit werde aus der Rücklage ausgeglichen, wie die Erzdiözese am Dienstag mitteilte. Sie rechnet 2025 mit Einnahmen von rund 945 Millionen Euro. Dem gegenüber stehen geplante Ausgaben von 955 Millionen Euro, eine Million mehr als für das vergangene Jahr vorgesehen wurden.
Vor dem Hintergrund abnehmender Katholikenzahlen und einer schwächelnden Konjunktur geht das mitgliederstärkste deutsche Bistum von rund 665 Millionen Euro an Einnahmen aus der Kirchensteuer aus – 1,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Zu einer erheblichen Entlastung bei den Altersvorsorgeaufwendungen hätten indes die gestiegenen Zinsen am Kapitalmarkt geführt, heißt es im Wirtschaftsplan.
Um eine Finanzlücke von 100 Millionen Euro im Jahr 2030 zu verhindern, hatte Finanzchef Gordon Sobbeck bereits im vergangenen Jahr Einsparungen angekündigt. Für ein sogenanntes Transformationsprogramm veranschlagt das Erzbistum nach eigenen Angaben im laufenden Jahr 5,3 Millionen Euro. Dabei gehe es unter anderem um die Zusammenlegung von Pfarreien zu sogenannten Pastoralen Einheiten, nachhaltige Lösungen für pfarrliche Immobilien und die Entwicklung einer Trägergesellschaft für die Kitas in den Pfarreien, die zu Einsparungen führen soll.
Größter Zuschussempfänger ist laut Wirtschaftsplan die Caritas mit rund 63 Millionen Euro. Für Einzelprojekte wie die Wärmewende veranschlagt das Erzbistum 16 Millionen Euro, den Bildungscampus Köln-Kalk 14 Millionen Euro und die Flüchtlingshilfe “Aktion Neue Nachbarn” 4,8 Millionen Euro. Für die umstrittene Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) gibt es einen Zuschuss von 2,2 Millionen Euro. Davon werden 342.000 Euro aus einem zweckgebundenen Nachlass finanziert. Die Einrichtung, die neben den Zuschüssen auf Spenden setzt, war von der Laienvertretung im Erzbistum als überflüssig abgelehnt worden.