Kita, Grundschule und Kloster: In Hamburg-Barmbek ist ein neuer katholischer Bildungscampus eröffnet worden. Der Neubau setzt auf moderne Pädagogik und Nachhaltigkeit.
In Hamburg-Barmbek ist am Freitag einer der modernsten katholischen Schulstandorte Norddeutschlands eingeweiht worden. Das Erzbistum Hamburg eröffnete den neuen Sophien-Campus, der die Katholische Sophienschule und die Kindertagesstätte Sankt Sophien unter einem Dach vereint. Rund 25 Millionen Euro investierte die Diözese in den Neubau, in dem künftig etwa 360 Kinder die Vor- und Grundschule besuchen sollen. Er ersetzt einen abgerissenen Altbau aus den 1960er Jahren.
Erzbischof Stefan Heße sprach bei der Feier vor mehr als 350 Gästen von einem “Ausrufezeichen für christliche Bildung in unserer Stadt”. Der Campus sei weit mehr als ein Schulstandort und bilde mit Gemeinde, Kita und Dominikanerkloster ein außergewöhnliches Ensemble, so Heße laut einer Mitteilung des Erzbistums.
Der vom Hamburger Büro Bieling Architekten geplante Komplex setzt auf offene Lernlandschaften, sogenannte Marktplätze, Beratungs- und Differenzierungsräume sowie eine große Lesetreppe als zentralen Lern- und Begegnungsort. Sporthalle, Aula, Mensa und Bibliothek sollen einen abwechslungsreichen Ganztag ermöglichen. Für digitale Bildung wurde moderne Infrastruktur installiert.
Nach Angaben des Erzbistums wurde der Neubau in einer Mischbauweise aus Holz und Beton errichtet, die hohe ökologische Standards erfüllt. Photovoltaikanlagen, Dachbegrünungen, Insektenhotels und ein “grünes Klassenzimmer” auf der Gartenterrasse sollen Nachhaltigkeit im Schulalltag erfahrbar machen.
Im Erdgeschoss ist die Kita Sankt Sophien mit zwei Krippen- und zwei Elementargruppen untergebracht. Die Kinder sollen Anfang Januar einziehen, die Schulkinder folgen Mitte März 2026. Finanziell unterstützt wurde das Bauprojekt von der Hamburger Unternehmerfamilie Franke.
Die Sophienschule ist eine von 2 katholischen Schulen in Hamburg, die einer bereits geplanten Schließung entgangen ist. Das Erzbistum hatte im Januar 2018 wegen seiner prekären Finanzlage angekündigt, 8 von damals 21 katholischen Schulen in der Hansestadt zu schließen. Nach breiten Protesten und Zusagen privater Fördergelder wurden nur 6 Einrichtungen aufgegeben. In die verbleibenden 15 Schulen sowie in 2 weitere Standorte in Mecklenburg investiert die Diözese derzeit nach eigenen Angaben mehr als 150 Millionen Euro.