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Erster Fall der Afrikanischen Schweinepest in NRW

Bei einem toten Wildschwein im Kreis Olpe ist die Afrikanischen Schweinepest (ASP) festgestellt worden. Dies sei der erste Fall der für Schweine in der Regel tödlich verlaufenden Infektionskrankheit in Nordrhein-Westfalen, teilte das NRW-Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerium am Samstag in Düsseldorf mit.

Ein entsprechender Nachweis des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Westfalen an dem Wildschwein sei vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, bestätigt worden, hieß es. Das Tier war in einem Waldstück bei Kirchhundem verendet aufgefunden worden.

Um den Fundort herum wird eine sogenannte Restriktionszone eingerichtet, wie Ministerin Silke Gorißen (CDU) mitteilte. Die von der Zone betroffenen Veterinärbehörden der Kreise und kreisfreien Städte organisierten in Abstimmung mit dem Land NRW die Suche, Beprobung, Bergung und Entsorgung von tot aufgefundenem Wild, hieß es. Die Krisenstrukturen der betroffenen Kreise seien aktiviert. Ein epidemiologisches Expertenteam des Bundesinstituts FLI werde die Veterinärbehörde des Kreises Olpe vor Ort unterstützen.

Für Schweine verläuft eine Infektion mit dem ASP-Virus den Angaben nach meist tödlich. Für den Menschen und für andere Haus- und Nutztierarten ist die ASP dagegen ungefährlich. Die Übertragung erfolgt vor allem durch direkten Kontakt mit Kadavern infizierter Tiere sowie über indirekte Übertragungswege wie Fahrzeuge, Jagdausrüstung, landwirtschaftliche Geräte und Kleidung. Eine Übertragung auf den Menschen ist nicht möglich.

Ministerin Gorißen nannte als oberstes Ziel, eine Ausbreitung des lokalen Falls der ASP im Wildschweinebestand zu verhindern. Sie appellierte an Landwirte mit Schweinehaltungen, die bekannten Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Hausschweinebestände vor der ASP gerade jetzt besonders zu beachten. Auch die Hobbyhalter seien zu höchster Vorsicht aufgerufen. Wer ein totes Wildschwein in Nordrhein-Westfalen findet, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0201/714488 der Bereitschaftszentrale des Landesamtes für Verbraucherschutz und Ernährung (LAVE) zu melden.

Die ASP ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, deren Vorkommen ursprünglich auf Afrika begrenzt war. Sie betrifft ausschließlich Haus- und Wildschweine. In Deutschland wurde die ASP den Angaben nach erstmals am 10. September 2020 in Brandenburg bei einem Wildschwein festgestellt. Vor einem Jahr war die Infektion erstmalig bei einem Wildschwein in Hessen nachgewiesen worden und hat sich seither auch im Länderdreieck zwischen Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg in der Wildschweinpopulation ausgebreitet.