Das Kindertheater Theater Mär und das Goldbekhaus starten eine Kooperation und gründen gemeinsam die erste Kultur WG in Hamburg. Ziel sei es, generationenübergreifend und gemeinsam mit inklusiven Gruppen aus dem Stadtteil Theaterstücke zu entwickeln, die später von den Schauspielerinnen und Schauspielern aufgeführt werden, teilte die Kulturbehörde am Mittwoch mit. Das gemeinsame Arbeiten an einem Thema stärke den Zusammenhalt, die kulturelle Bildungsarbeit und die Kinderkultur im Stadtteil. Das auf drei Jahre angelegte Pilotprojekt werde von der Dorit und Alexander Otto Stiftung mit 150.000 Euro gefördert.
Geplant sei, dass das Theater Mär, das bisher keine feste Spielstätte hatte, für Projekte mit Kitas und Schulen aus dem Stadtteil im Golbekhaus eine „Heimat“ findet. „Innerhalb der Kultur-WG haben wir die Chance, Kompetenzen und Ressourcen zu bündeln, um gemeinsam Ziele zu erreichen, die wir alleine kaum erreichen würden“, sagte Catrin Markhoff-Baumbach, Co-Leitung des Theater Mär. Die Förderung ermögliche dabei Planungssicherheit, „die der Kinderkultur bei uns langfristig eine stabile, der Kreativität freien Lauf lassende Perspektive bietet“, ergänzte Katharina Behrens, Geschäftsführung des Goldbekhaus.
Die Kultur WG schaffe die Möglichkeit, neue niedrigschwellige, kulturelle Bildungsangebote zu schaffen. Das Angebot sei für Gruppen aller Generationen offen. Mitmachen können etwa Kitas, Schulen oder Jugendclubs ebenso wie Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren. In regelmäßigen Mitmachangeboten werde das Theater Mär Einblicke in alle Bereiche der Theaterarbeit, vom Spiel über Bühnen- und Kostümbild bis hin zur Theatermusik, geben. Zudem seien für die drei Projektjahre die Themenschwerpunkte „Helden und Heldinnen meiner Kindheit“, „Ich sehe was, was Du nicht hörst“ und „Winterhude, was bewegt Dich?“ geplant.
Das Theater Mär bietet seit mehr als 30 Jahren mobiles Theater für Kinder im Kita- und Grundschulalter. Das Goldbekhaus gilt als eines der Gründungshäuser der Stadtteilkultur in Hamburg, das seit Jahrzehnten einen zentralen Anlaufpunkt für Winterhude und Umgebung bietet.
Die Dorit und Alexander Otto Stiftung wurde 2011 von dem Hamburger Unternehmerpaar gegründet und hat seitdem Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 40 Millionen Euro, darunter die Modernisierung der Hamburger Kunsthalle und die Restaurierung der Hauptkirche St. Katharinen gefördert.