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Erste KI-generierte Sendung bei Welt-TV ausgestrahlt

Der Springer-Sender Welt-TV hat die erste komplett KI-generierte Sendung in Deutschland ausgestrahlt. Die Redaktion ließ einen Avatar über neueste Entwicklungen in der Branche sprechen.

Der Nachrichtensender Welt-TV hat die erste komplett von Künstlicher Intelligenz generierte Sendung ausgestrahlt. Am Donnerstagnachmittag ging der Avatar, der aussieht und klingt wie Welt-Journalist Paul Klinzing, zum ersten Mal auf Sendung. “Ich bin zwar nicht echt, sondern ein Avatar”, begrüßte der künstliche Moderator das Publikum, aber die Nachrichten, die er zeige, seien real. Laut Aussage des Springer-Mediums ist es die erste KI-generierte Sendung in Deutschland.

In der etwa sechsminütigen Sendung “KI-Welt”, die laut Mitteilung des Senders komplett von KI gestaltet wurde, ging es um eine KI-Messe in Shanghai und die Innovationen in der chinesischen Roboter-Industrie, um ein neue KI-Programm der US-Regierung, mit der den chinesischen Erfolgen etwas entgegengesetzt werden soll und um eine Studie, nach der 80 Prozent der Befragten in Deutschland am Arbeitsplatz schon mit digitalen Assistenten arbeiten. Außerdem berichtete Welt-TV über eine Verschärfung des europäischen AI Acts, dem EU-Gesetz, das Künstliche Intelligenz regulieren soll. Zum Abschluss der Sendung wies der Avatar noch auf einen Social-Media-Trend hin, bei dem KI-Videos verbreitet werden, in denen Pferde und Katzen beim Turmspringen zu sehen sind.

Zu Beginn und zum Abschluss der Sendung hörte das Publikum eine Sprecherstimme, die darauf aufmerksam machte, dass die Sendung mit KI produziert worden sei. Der Sender kündigte die Ausstrahlung im Laufe des Donnerstags auch in seinem normalen Nachrichtenprogramm an. Klinzing erklärte dort, er habe sich in den vergangenen Monaten in das Thema KI eingearbeitet und festgestellt, dass seinem Eindruck nach nicht viele Menschen über das Thema berichten. Bei der Arbeit an der Sendung habe er zwar als Redakteur die Arbeit der Technik kontrolliert, aber trotzdem viel auf die Software abwälzen können.

Vor etwa einem Monat hatte Springer-Vorstand Mathias Döpfner bei einem Treffen der Springer-Führungskräfte in Berlin angekündigt, das Unternehmen wolle der führende Anbieter von KI-basiertem Journalismus werden. Das sei auch Teil der damals vorgestellten neuen Unternehmensstrategie, mit der der Konzern seinen Wert innerhalb von fünf Jahren verdoppeln will.