Cornelia Richter (54) wird am Samstag als erste Frau in der Geschichte der Evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich in das Amt der Bischöfin eingeführt. Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes im Wiener Museumsquartier übergibt der scheidende Bischof Michael Chalupka, der zum Jahreswechsel in den Ruhestand tritt, sein Amtskreuz an die Theologin. Zur Feier werden mehr als 1.000 Gäste aus Kirche und Öffentlichkeit erwartet, darunter der ernannte Wiener Erzbischof Josef Grünwidl.
Richter war Ende Mai im ersten Wahlgang von der Synode der Evangelischen Kirche in Wien zur neuen Bischöfin gewählt worden. Die Amtszeit beträgt zwölf Jahre. Die aus Bad Goisern stammende Oberösterreicherin lehrt seit 2012 an der Universität Bonn, zunächst als Professorin für Systematische Theologie. Seit 2020 hat sie die Professur für Dogmatik und Religionsphilosophie inne. Als erste Frau übernahm sie 2020 bis 2024 das Amt der Dekanin der Evangelisch-Theologischen Fakultät und ist seit 2024 erste weibliche Vorsitzende des Senats der Universität Bonn.
Richter: Amt als erste Frau sei “nie geplant” gewesen
Vor kurzem sagte Richter in einem Interview, der Schritt in ein Amt als erste Frau sei “nie geplant” gewesen, sei für sie aber nichts Neues. Sie arbeitete in den vergangenen Jahren in verschiedenen Bereichen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Evangelischen Kirche im Rheinland sowie der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Österreich. Richter ist Co-Direktorin des Instituts für Hermeneutik und seit 2024 Universitätspredigerin an der Schlosskirche in Bonn.
