Insgesamt 24 muslimische Männer und Frauen aus dem gesamten Bundesgebiet haben am Samstag in Osnabrück erstmals ein Abschlusszertifikat des Islamkollegs Deutschland erhalten. „Dies ist ein historischer Tag“, sagte der Kuratoriumsvorsitzende des Islamkollegs, Ex-Bundespräsident Christian Wulff während einer Pressekonferenz. Zum ersten Mal hätten Imamanwärter ihre praktische Ausbildung in Deutschland, in deutscher Sprache und wissenschaftlich begleitet abgeschlossen. „Das hat es bisher nicht gegeben, war aber längst überfällig angesichts der Millionen Musliminnen und Muslime in unserem Land.“
Das vor zwei Jahren gegründete Islamkolleg leiste somit einen wichtigen Beitrag zur Friedensbildung und zur Integration, betonte Wulff. Es sei mittlerweile ein anerkannter Ausbildungsort und erhalte viele Anfragen, auch aus dem Ausland. Der ehemalige Bundespräsident äußerte sich zuversichtlich, dass auch die derzeit noch bestehenden Schwierigkeiten der Absolventen, eine Anstellung zu finden, in den kommenden Jahren gelöst werden könnten. Wulff hatte am 3. Oktober 2010 für seinen Satz, der Islam gehöre zu Deutschland, von Muslimen viel Beifall geerntet und eine Debatte angestoßen.