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Erst der Anfang

Kirchen würdigen das Abkommen von Paris als Durchbruch und danken allen, die sich dafür eingesetzt haben

ASonne30 - Fotolia

BONN/HANNOVER – Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben den Weltklimavertrag von Paris als historische Übereinkunft der Staatengemeinschaft begrüßt. „Die Verpflichtung darauf, den Klimawandel auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, das Ziel der Begrenzung auf 1,5 Grad Celsius mit aufzunehmen, ist ein historischer Schritt“, erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. Für die katholische Kirche würdigte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick den von 195 Staaten beschlossenen Klimavertrag als „historischen Durchbruch“.

Wirtschaftsstil und Lebensstil ändern

„Paris ist aber erst der Anfang“, mahnte Schick. Jetzt komme es auf die nationalen und internationalen Aktionspläne an. „Denn wir alle stehen bei der Umsetzung der Klimaschutzziele in der Pflicht: um der Zukunft der Menschheit und der Bewahrung der Schöpfung willen. Nötig ist eine Änderung unserer Wirtschafts- und Lebensstile“, erklärte der Bamberger Erzbischof.
Heinrich Bedford-Strohm sprach von einem großen Erfolg – „trotz aller Schritte, die noch zu gehen sind“. „Für mich ist dieses Abkommen vor allem ein Riesenerfolg für die weltweite Zivilgesellschaft und eine große Ermutigung für alle, die sich nicht mit dem Zustand der Welt zufrieden geben, sondern sich für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung engagieren“, unterstrich er.
Zugleich dankte Bedford-Strohm allen, die sich für den Klimaschutz eingesetzt hatten: „All das Engagement der vielen Menschen überall auf der Welt, viele auch aus den Kirchen, die seit vielen Jahren genau darauf gedrängt haben, hat sich gelohnt.“ Unter dem Motto „Geht doch!“ hatten die evangelische und die katholische Kirche, Entwicklungsdienste und Naturschutzverbände vor der Pariser Konferenz zu einem Pilgerweg für Klimagerechtigkeit eingeladen.
Schick, der für die Deutsche Bischofskonferenz für weltkirchliche Fragen zuständig ist, erklärte zum Ergebnis der Konferenz: „Es geht nun darum, dass dieses Ziel ernsthaft angestrebt und auch erreicht wird.“ Die Verhandlungen hätten eine konstruktive Dynamik erreicht. Die von den allermeisten Ländern zugesagten Klimaschutzmaßnahmen blieben allerdings noch weit hinter den in Paris formulierten Zielen zurück. Jetzt müsse nachgebessert werden. Dies sei möglich, da das Abkommen einen Mechanismus zur Überprüfung und Anpassung der nationalen Klimaschutz-Maßnahmen vorsieht. (Siehe auch Kommentar Seite 5.) epd