Zum bevorstehenden Welt-Hepatitis-Tag am Sonntag macht der Verband der Ersatzkassen Hessen (vdek) auf die Bedeutung von Vorsorge und gesundheitlicher Aufklärung aufmerksam. Weil die Leber keinen Schmerz empfinde, blieben viele Infektionen lange unbemerkt, erklärte die Leiterin der vdek-Landesvertretung, Claudia Ackermann, am Donnerstag in Frankfurt am Main. Es sei daher besonders wichtig, Erkrankungen frühzeitig zu bemerken. Die Ersatzkassen böten ihren Versicherten Screenings zur Früherkennung an.
In Hessen sei die Zahl der Fälle von Hepatitis B von 728 im Jahr 2021 auf 1.894 im Jahr 2023 gestiegen, teilte der vdek mit. Damit liege Hessen mit einer Inzidenz von 30 Fällen pro 100.000 Einwohner im Mittelfeld der Bundesländer. Weltweit lebten den Angaben zufolge knapp 354 Millionen Menschen mit einer chronischen Hepatitis B- und C-Erkrankung. „Unbehandelt können chronische Hepatitis-Infektionen zu schweren Leberschäden wie Zirrhose und Leberkrebs führen und erhöhen möglicherweise auch das Risiko anderer Organerkrankungen“, sagte Ackermann.
Es gibt verschiedene Formen von Hepatitis, die nach den jeweils übertragenden Viren Hepatitis A bis E genannt werden. Die Übertragungswege sind unterschiedlich: bei Hepatitis A und E etwa über kontaminierte Lebensmittel oder über die Benutzung derselben Toilette, bei der B-Variante über sexuelle Kontakte und bei den C- und D-Varianten über Blut. Nur die B- und C-Varianten haben ein höheres Risiko zum chronischen Verlauf. Während Hepatitis B sich mittlerweile medikamentös gut unterdrücken lässt, ist Hepatitis C komplett heilbar. Gegen Hepatitis A und B existieren Impfungen.