Die Autoren Katja Huber und Pierre Jarawan erhalten den Ernst-Hoferichter-Preis 2024. Die nach dem Münchner Schriftsteller benannte Auszeichnung ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert, wie die Stadt München am Donnerstag mitteilte. Sie wird seit 1975 jährlich an Münchner Künstler für originelle, weltoffene und humorvolle Erzählungen vergeben. Gestiftet wurde der Preis von Franzi Hoferichter, der Witwe des Münchner Schriftstellers (1895-1966).
Die Jury bescheinigt Hubers Büchern eine “mitreißende Verquickung” der für den Preis geforderten Eigenschaften. So setze sie sich in den Romanen “Fernwärme”, “Reise nach Njetowa”, “Coney Island”, “Nach New York!” und “Unterm Nussbaum” immer wieder mit dem Aufeinanderprallen fremder Kulturen, Zeiten und Lebenswelten auseinander.
Jarawan, auch Slam-Poet, Bühnenliterat und Veranstalter, stelle längst eine feste Größe in der Münchner Literaturszene dar, heißt es. Gekonntes Jonglieren zwischen Witz und Sprachpoesie habe ihm eine große Fangemeinde und 2012 den internationalen deutschsprachigen Meistertitel im Poetry-Slam verschafft. Zwei opulente, autobiografisch gefärbte Romane “Am Ende bleiben die Zedern” und “Ein Lied für die Vermissten” erschienen 2016 und 2020.
Jarawan beherrsche die hohe Kunst des Gleichgewichts auch im epischen Metier – im Austarieren von Gegensätzen zwischen libanesischem Vater- und deutschem Mutterland, zwischen eigener Erinnerung und literarischer Fiktion.