Schon während des Ökumenischen Kirchentages im Mai 2021 wurde in Frankfurt in einigen Gemeinden “ökumenisch sensibel” Eucharistie beziehungsweise Abendmahl gefeiert. Das soll es nun wieder geben: rund um den 19. Januar.
Die Kirchen in Frankfurt am Main profilieren sich erneut als Ort ökumenischer Impulse in Deutschland. Zur “Gebetswoche für die Einheit der Christen” im Januar 2025 planen die Katholische Stadtkirche Frankfurt und das Evangelische Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach den Aufruf “Gemeinsam am Tisch des Herrn”, wie die katholische Stadtkirche am Mittwochabend mitteilte. Viele evangelische und katholische Christen wünschten sich, “über Konfessionsgrenzen hinweg zusammen Abendmahl und Eucharistie zu feiern”.
Schon während des Ökumenischen Kirchentages (ÖKT) im Mai 2021 war in Frankfurt in einigen Gemeinden “ökumenisch sensibel” Eucharistie beziehungsweise Abendmahl gefeiert worden. Es war damals ausdrücklich der Gewissensentscheidung der einzelnen Besucher überlassen, ob sie an der Mahlfeier der jeweils anderen Konfession teilnehmen wollten. Die Besonderheit: Während der katholischen Messe im Frankfurter Dom beim ÖKT war zum Beispiel die evangelische ÖKT-Präsidentin Bettina Limperg zur Kommunion gegangen.
In der katholischen Messe beim ÖKT hatte der damalige katholische Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz – er leitete den Gottesdienst – außerdem in einer außergewöhnlichen Geste evangelische Christen um Entschuldigung gebeten, weil sie vielfach unter Hochmut und Abgrenzungsbemühungen von katholischer Seite zu kämpfen hätten. Bei einem evangelischen Gottesdienst beim ÖKT hatte wiederum der katholische Kirchentagspräsident Thomas Sternberg am Abendmahl teilgenommen.
Nun laden zahlreiche katholische Pfarreien und evangelische Gemeinden demnach “rund um den Sonntag, 19. Januar, zu solchen Feiern ein”. Die Liturgie der Gottesdienste werde wieder “ökumenisch sensibel” mit Blick auf die jeweils andere Konfession gestaltet, sie folge aber der katholischen beziehungsweise evangelischen liturgischen Ordnung, hieß es.
Jetzt erklärte Michael Thurn, der als Nachfolger von Stadtdekan zu Eltz gemeinsam mit Christiane Moser-Eggs die katholischen Stadtkirche Frankfurt leitet: “Wir freuen uns sehr, dass wir den Impuls des Ökumenischen Kirchentages aufgreifen und uns gegenseitig zu Abendmahl und Eucharistie einladen. Indem wir gemeinsam auf die Gegenwart Jesu Christi in unseren Mahlfeiern vertrauen, wächst auch unser Vertrauen zueinander. Ein starker ökumenischer Impuls!”