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Erlanger Eichendorff-Mittelschule erhält Deutschen Schulpreis

Die Eichendorff-Mittelschule Erlangen hat am Donnerstag in Berlin den mit 100.000 Euro dotierten Hauptpreis des Deutschen Schulpreises erhalten. Laut Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) zeigt die Auszeichnung, dass sich „innovativer Unterricht und nachhaltige Bildungskonzepte“ auszahlen. Der Preis sei auch ein Indiz für die „hohe Qualität der Schulen im Freistaat“. Die Jury überzeugte an der Eichendorff-Mittelschule das dortige Konzept des selbstorganisierten und eigenverantwortlichen Lernens.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gratulierte ebenfalls zur Auszeichnung. Die Schule sei schon zum zweiten Mal für den Deutschen Schulpreis nominiert gewesen, betonte der Erlanger CSU-Abgeordnete. Er selbst zeigte sich vor allem von den Lernmethoden in Mathematik beeindruckt. Die Lehrkräfte dort böten den Kindern in einem Mathematikraum verschiedene Zugänge zu mathematischen Phänomenen. Die Jury urteilte dazu: „War Mathe in der Grundschule für viele noch ein Frustfach, wird es hier häufig zum Lieblingsfach.“

Für die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Simone Fleischmann, zeigt die Auszeichnung der Eichendorff-Mittelschule „dass und wie gute Mittelschule geht“, weil mutige Lehrkräfte und Schulleitungen neue Wege gingen. Dass die renommierteste und höchstdotierte Auszeichnung für Schulen in den Freistaat gehe, sei besonders bewegend: „Andere Bundesländer haben es mit innovativen Konzepten oft einfacher als die Schulen in Bayern.“ Dabei seien innovative Wege in der Bildung besonders wichtig.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) würdigte, wie die Erlanger Schule der „zunehmenden Verdichtung von Herausforderungen“ angemessen begegne: Mit „Mut zu neuen Wegen“ seien beispielsweise „Lernbüros“ eingerichtet worden. Die drei Klassen einer Jahrgangsstufe lernten und lebten jeweils in einem Lernhaus, und auch die Lehrkräfte stimmen sich in den Lernhaus-Teams ab. Die Schule war bereits 2019 für den Deutschen Schulpreis nominiert. 69 Prozent der Schülerinnen und Schüler haben eine Migrationsgeschichte.

Der Deutsche Schulpreis wird seit 2006 von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung vergeben, gemeinsam mit der ARD und der „Zeit“-Verlagsgruppe. (00/3320/12.10.2023)