Der Erlanger Mediziner Elmar Gräßel hat für seine Pionierarbeit in der Demenzversorgung und Angehörigenforschung am Montag das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Der Leiter des Zentrums für Medizinische Versorgungsforschung und des Bereichs Medizinische Psychologie der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik des Uniklinikums Erlangen nahm die Auszeichnung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) entgegen, teilte die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) am Montag mit.
Ziel des 65-jährigen Forschers sei es, die Situation und die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz spürbar zu verbessern, heißt es in der Mitteilung. Es gelte, die vorhandenen Ressourcen von Menschen mit Demenz zu stärken und gleichzeitig ihre Lebensqualität zu erhöhen, betonte der Erlanger Experte. Als Versorgungsforscher liege ihm am Herzen, pflegende An- und Zugehörige zu entlasten. „Es ist eine gesellschaftliche Verpflichtung, ihnen etwas zurückzugeben“, erläutert Gräßel.
Gräßel ist seit 35 Jahren als Demenzforscher tätig. Er war Gründungsmitglied der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und ist seit 25 Jahren ehrenamtlicher Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft Mittelfranken. Der Professor hat die mehrfach ausgezeichnete MAKS-Therapie entwickelt, eine nicht medikamentöse Aktivierungstherapie für Menschen mit Demenz, die das geistige Nachlassen verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen optimieren könne, hieß es. Weil Demenzen bislang nicht heilbar seien, könnten psychosoziale, nicht medikamentöse Therapieformen der entscheidende Weg sein, die Fähigkeiten von Menschen mit Demenz zu stabilisieren, so Gräßel. Für MAKS seien allein in Deutschland bisher mehr als 3.000 Pflege- und Betreuungskräfte geschult worden. (2148/30.06.2025)