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Erlangen hat zwei Humboldt-Professuren in Aussicht

Die Sinologie- und Menschenrechts-Professorin Eva Pils erhält eine mit fünf Millionen Euro dotierte Humboldt-Professur 2024. Sie soll vom King’s College London an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wechseln. Wie die Hochschule am Donnerstag mitteilte, erforscht Pils den globalen Schutz von Menschenrechten mit besonderem Blick auf China. Die FAU plane, den Forschungsschwerpunkt Menschenrechte mit Eva Pils als Humboldt-Professorin auszubauen. Die Professorin ist bereits assoziiertes Mitglied des Centre for Human Rights Erlangen-Nürnberg (CHREN). Die Berufungsverhandlungen mit der Wissenschaftlerin müssen noch abgeschlossen werden, hieß es.

Mit juristischem Fachwissen und Kenntnissen der chinesischen Kultur und Sprache verfüge Pils über ein Forschungsprofil, wie es nur wenige Wissenschaftler außerhalb Chinas vorweisen könnten, teilte die Universität mit. Sie habe sich bei ihren Forschungen auf Spannungen und Widersprüche innerhalb des chinesischen Einparteiensystems konzentriert.

Die Wissenschaftlerin ist für den Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Armut und Menschenrechte, als Expertin vor parlamentarischen Menschenrechtsausschüssen und in der Ausbildung von Diplomaten tätig. Sie studierte Rechtswissenschaften, Sinologie und Philosophie in Heidelberg, Peking und London. Als Doktorandin nahm sie an einem Trainingsprogramm für europäische Rechtsanwälte in Peking teil und studierte chinesisches Recht.

Die Alexander von Humboldt-Professur ist den Angaben nach der höchstdotierte internationale Forschungspreis in Deutschland. Ihn erhält auch die Sprachwissenschaftlerin und Mathematikerin Michaela Mahlberg, die derzeit noch in Birmingham in Großbritannien lehrt und auch an die FAU wechseln soll. Sie analysiert linguistische Strukturen in Sprachkörpern und ihre Bedeutung für Kultur und Gesellschaft, heißt es in der Mitteilung.

Die Humboldt-Stiftung gab am Donnerstag insgesamt vier neue Humboldt-Professuren bekannt: Die Chemikerin Leslie M. Schoop wurde von der Technischen Universität Dresden nominiert. Der Mathematiker David Damanik, derzeit Professor in Texas, soll an die Universität Bielefeld wechseln. (00/3821/23.11.2023)