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Erinnere dich!

Was hat in Bedrängnis weitergeholfen? – Gedanken zum Predigttext am Sonntag Reminiszere. Von Barbara Killat, Landeskirchliche Pfarrerin der EKBO für Migration und Integration.

Predigttext für den Sonntag Reminiszere: Römer 5,1–5

1 Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus; 2 durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird. 3 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, 4 Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, 5 Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

Von Barbara Killat

Darf ich mich der Bedrängnisse rühmen? Angeben damit, was ich alles erlitten habe? Meine ganze Erziehung spricht dagegen. In der Seelsorge habe ich gelernt, „Opfersprache“ zu vermeiden und zu misstrauen. Als junge Frau habe ich geübt, mich nicht als Opfer zu sehen. Also nicht die Umstände zu beklagen, sondern das Beste daraus zu machen. „Lerne leiden ohne klagen“ so hätte es vielleicht meine strenge ostpreußische Großmutter formuliert.

Und Paulus im Brief an die Gemeinde in Rom? Paulus verschweigt seine Not nicht. In seinen Briefen klagt er über seinen Gesundheitszustand und über Reisebeschwernisse, üble Nachrede und über die, die ihn verfolgen und verraten haben. Und er beschreibt, wie ihn diese Erfahrungen verändert haben, wie er sie ertragen hat. Geduldiger sei er geworden, standhalten habe er gelernt und an der Hoffnung habe er sich festgehalten.

(…)

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