Ein schweres Beben hat den Nordosten Afghanistans erschüttert. Es gab mehr als 600 Tote. Die Region ist nur schwer zugänglich, das Bergen von Verletzten schwierig. Die Zahl der Opfer dürfte weiter steigen.
Ein Erdbeben der Stärke 6 in der Provinz Kunar im Nordosten Afghanistans hat am Montag Hunderte Todesopfer gefordert und schwere Zerstörungen angerichtet. Die Behörden gehen Medienberichten zufolge mittlerweile von 622 Toten aus. “Die Zahl der Opfer und Verletzten ist hoch, aber da das Gebiet schwer zugänglich ist, sind unsere Teams noch vor Ort”, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Sharafat Zaman, laut einem afghanischen TV-Sender.
Nach Angaben des Pressesprechers der Provinz, Najibullah Hanif, wurden Hunderte Verletzte in Krankenhäuser eingeliefert. Rettungskräfte seien in mehreren Bezirken der bergigen Provinz im Einsatz, um Menschen aus den Trümmern ihrer Häuser zu bergen, zitiert ihn die pakistanische Zeitung “The Express Tribune”. Die Zahl der Toten und Verletzten werde wohl weiter steigen. Es gebe noch keine Informationen über die Folgen des Bebens aus abgelegenen, schwer zugänglichen und durch Erdrutsche zusätzlich blockierte Gebieten.
Das Beben der Stärke 6 ereignete sich nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS um Mitternacht in acht Kilometern Tiefe nahe der Stadt Dschalalabad an der Grenze zur pakistanischen Region Khyber Pakhtunkhwa.
Afghanistan ist anfällig für schwere Erdbeben. Im Hindukusch-Gebirge treffen die indische und die eurasische Kontinentalplatte aufeinander. 2024 kamen bei Beben im Westen des Landes mehr als 1.000 Menschen ums Leben.