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Entwicklungshilfe: Deutsche Klimafinanzierung auf Rekordniveau

 Deutschland hat im vergangenen Jahr nach Regierungsangaben die Ausgaben für die internationale Klimafinanzierung auf ein Rekordniveau von 6,39 Milliarden Euro gesteigert. Damit sei die zugesagte Zielmarke von 6 Milliarden pro Jahr bereits überschritten worden, teilten Bundeswirtschaftsministerium und Entwicklungsministerium am Freitag in Berlin in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Der Wert sei im Vergleich zum Vorjahr um etwa eine Milliarde gestiegen.

Rechne man die privat mobilisierten Mittel dazu, sei die deutsche Klimafinanzierung auf insgesamt 8,8 Milliarden Euro gestiegen. Etwa 2,8 Milliarden Euro entfielen auf den Bereich der Anpassung an den Klimawandel. So seien im vergangenen Jahr deutlich mehr Entwicklungsprojekte zur Ernährungssicherung finanziert worden, die den Klimawandel als Ursache von Dürren und Hunger in den Blick nehmen – etwa mit der Förderung klimaangepasster landwirtschaftlicher Methoden, teilten die Ministerien weiter mit.

In Jordanien unterstütze das Entwicklungsministerium beispielsweise Methoden der Meerwasserentsalzung, um den Trinkwasserbedarf zu decken. Der Stromverbrauch für die Anlagen solle dabei durch Photovoltaikanlagen gedeckt werden, hieß es.

Jetzt komme es darauf an, “dass auch andere Industriestaaten ihren fairen Anteil an unserem gemeinsamen Versprechen leisten, pro Jahr 100 Milliarden US-Dollar gegen den Klimawandel in Schwellen- und Entwicklungsländern zu mobilisieren”, erklärte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). Auch China und die Golfstaaten müssten bei der weltweiten Klimafinanzierung in die Verantwortung genommen werden.

Bundesklimaminister Robert Habeck (Grüne) betonte, die Erderwärmung könne nur eingedämmt werden, wenn alle Länder zu ihren Zusagen stünden und die Klimaanstrengungen erhöhten. “Es geht letztlich darum, die Länder des globalen Südens in die Lage zu versetzen, den eigenen Klimaschutzverpflichtungen nachkommen zu können”, so Habeck.