Nach Angriffen auf israelische Fußballfans am Donnerstagabend in Amsterdam hat sich der Zentralrat der Juden in Deutschland entsetzt gezeigt. „Das sind Bilder des Schreckens. Die Hatz auf Juden ist wieder ausgebrochen“, erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Freitag in Berlin. Dies seien keine Krawalle unter Fangruppen gewesen. Schuster sprach von einem „Armutszeugnis, dass Juden und Israelis in Westeuropa nicht mehr sicher sein können“.
Im Anschluss an ein Fußballspiel zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv war es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen israelischen Fans und propalästinensischen Demonstranten gekommen. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, sprach von absolut unerträglichen Gewaltexzessen gegen israelische Fußballfans. Stäblein forderte: „Wir müssen laut aufstehen gegen Antisemitismus.“
Es könne nicht sein, dass Jüdinnen und Juden auf den Straßen einer europäischen Hauptstadt nicht mehr sicher sind, sagte der Bischof. Er zeigte sich zutiefst erschüttert: „Es braucht ein entschlossenes Auftreten für unsere jüdischen Geschwister. Wer sie angreift, greift uns alle an.“
Das American Jewish Committee in Berlin erklärte auf der Nachrichtenplattform X: „Die Bilder erinnern an ein Pogrom.“ Die Sicherheitsbehörden müssten für den Schutz der Israelis sorgen. Die Straftäter mit aller Härte verfolgt werden. Auch die Amadeu Antonio Stiftung schrieb auf X von „Pogromstimmung“. Israelische Fußballfans seien von einem antisemitischen Mob unter „Free Palestine“-Rufen angegriffen worden.