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Endspurt für Prager Nonnen – Bauernhaus-Kloster bis Mai fertig?

Eigentlich ist die Aufgabe Unbeschuhter Karmelitinnen, zu beten. Aber die Prager Ordensfrauen lernten sogar Traktor und Raupe zu fahren, um ihr neues Kloster zu bauen. Im Frühjahr soll es soweit sein.

Neues Leben in einem verfallenen Bauernhof bei Prag: Eine Gemeinschaft von Unbeschuhten Karmelitinnen hat ihr Kloster im Prager Stadtzentrum aufgegeben und baut seit 2018 ein altes Gehöft zum Karmel aus. “Der Umzug der gesamten Gemeinschaft wird nun hoffentlich nach Ostern erfolgen können”, schrieb die Öffentlichkeitsbeauftragte, Schwester Marie, auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Im Kloster arbeite die Baufirma intensiv an der Innenausstattung. “Wir beginnen bereits mit der Einrichtung einiger Räume, die uns die Baufirma bereits übergeben hat.” Zwei Flügel, der ehemalige Getreidespeicher und der Techniktrakt, seien inzwischen fast vollständig fertiggestellt; die restlichen beiden Flügel, unter anderem mit den Kunstwerkstätten, sollen bis April fertig sein.

In der Klosterkirche habe eine anspruchsvolle Akustik-Lösung den Innenausbau verzögert, hieß es. Die Kirche solle aber bis Mai fertig sein. Für einige Teile des Gebäudes sei man noch auf der Suche nach einer Finanzierung.

Für die Bauarbeiten lernten einige der kontemplativ lebenden Schwestern sogar, Traktor und Raupe zu fahren. Für die Zeit der Arbeiten erhielten sie eine Ausnahmegenehmigung des Vatikans. Zentrale Aufgaben des Ordens sind eigentlich Gebet und Opfer für die Anliegen der Kirche und der Menschen.

Der Prager Karmel Sankt Josefa wurde im 17. Jahrhundert gegründet. 2005 entschied sich die Gemeinschaft, einen geeigneteren Ort für ihr Leben zu suchen, da das Kloster auf dem Prager Burgplatz nur einen kleinen Garten hatte und der Lärm in der Umgebung zunahm. 2018 kaufte sie den ehemaligen Bauernhof in Drasty nördlich von Prag. Die Bauarbeiten begannen Anfang 2020.

Nach Angaben der Ordensfrauen war das Gelände in einem sehr verwahrlosten Zustand; viele Menschen hätten nicht geglaubt, dass eine Wiederherstellung möglich sein würde. Anfangs arbeiteten die Schwestern allein in der Gegend. Später habe der Patron der Handwerker, der heilige Josef, viele und großzügige Helfer geschickt. Mit Hilfe einer Baufirma wurde das verfallene Gutshaus gerettet und zum künftigen Gästehaus für Einzelpersonen, Familien und Gruppen mit spirituellen Programmen ausgebaut.