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Ein Pastor wird zum Roman-Autor

Dieser Pastor schreibt nicht nur Predigten: Jörg Arndt aus der Gemeinde Havetoft im Kreis Schleswig-Flensburg hat schon sein zweites Buch veröffentlicht. Der Science-Fiction-Roman „Space Prophet“ schlägt einen Bogen zur Bibel.

Pastor Jörg Arndt mit seinen beiden Romanen.
Pastor Jörg Arndt mit seinen beiden Romanen.Olivia von Harlem

Von Olivia von Harlem

Havetoft. Die Menschheit ist tief in den Weltraum vorgedrungen und hat fremde Planeten kolonisiert. Nach einem schrecklichen Religionskrieg hat eine Weltregierung eine Einheitsreligion eingeführt, eine Friedenslehre, die Versatzstücke aus allen Glaubensrichtungen enthält, ohne eine letzte Wahrheit zu beanspruchen. Das ist die Ausgangssituation, die Jörg Arndt in seinem 335 Seiten starken Science-Fiction-Roman schafft, der die biblische Geschichte vom Propheten Jonas in eine ferne Zukunft überträgt.

Suche nach dem Sinn des Lebens

Sein Protagonist  ist als spiritueller Begleiter auf der Peacemaker unterwegs, dem größten Raumschiff zur Abwehr von Piraten. An einen echten Gott glaubt Jonas nicht. Doch eines Tages hört er eine Stimme, die behauptet, Gott zu sein, und ihm befiehlt, zu einem Piratenhauptquartier zu reisen, um einen Anschlag zu verhindern. Jonas ist zutiefst verunsichert, ignoriert den Auftrag.
Was wird aus dem Glauben? Wie entwickelt er sich weiter? Das waren Fragen, die Pastor Jörg Arndt beim Schreiben seines zweiten Romans umgetrieben haben. In dem Szenario, das er entwirft,  ist Religion politisch nicht mehr gewollt, und dennoch bleibt das menschliche Bedürfnis nach Ritualen. „Jonas fragt sich, ob da etwas Höheres ist, lässt sich schließlich auf Gott ein und findet am Ende eine neue Berufung“, fasst Arndt zusammen. So ist auch sein zweiter Roman eine moderne Sinnsuche. „Ich hoffe, auf diesem Weg Menschen zu erreichen, die bisher kaum Zugang zum Glauben gefunden haben“, sagt Arndt. Ein Konfirmand, der seine Mühe mit den Wundergeschichten der Bibel hatte, sei es gewesen, der ihn zum Schreiben gebracht hat. Denn auch in seinem Debütroman „X-World“, für den er 2015 auf der Leipziger Buchmesse mit dem C. S.-Lewis-Preis ausgezeichnet wurde, erschuf Arndt eine faszinierende Welt mit vielen Bezügen zur  biblischen Botschaft.

„Sieben Wochen mit“ – Schreiben

Nun schreibt man aber nicht einfach mal ein Buch, weil man das so beschlossen hat. „Da gehören eine gewisse Grundausbildung und Handwerk dazu“, so Arndt. Im Urlaub belegte er einen Schriftstellerlehrgang, führte viele Gespräche und nahm ein dreimonatiges „Sabbatical“.
Nachdem Jörg Arndt an seinem ersten Roman drei Jahre gearbeitet hat, waren es für den zweiten nur noch zwei Jahre. Natürlich sei es immer eine Herausforderung, im ausgefüllten Berufsalltag ausreichend Zeit zum Schreiben zu finden. Ein Weg, den er dabei gegangen ist: Das Motto der Fastenzeit „Sieben Wochen Ohne“ wandelte der 56-Jährige um in „Sieben Wochen mit“ – Schreiben. „Das Schreiben bietet für mich ein gutes Gegengewicht zur Arbeit und gibt sogar Energie“, berichtet Arndt.

Dritter Roman bereits geplant

Auf mühsame Verlagssuche musste sich Arndt dieses Mal nicht begeben. Der Brendow Verlag, spezialisiert auf christliche Literatur, hatte bereits sein erstes Buch verlegt und einen Nachfolgeroman angefragt. Nachdem dieser nun druckfrisch vorliegt, denkt Jörg Arndt bereits über ein neues Buchprojekt nach. Ein historischer Roman soll es diesmal werden, in dem sich der Protagonist mittels einer Zeitreise im Orient des 1. Jahrhunderts wiederfindet. Jörg Arndt steckt bereits mittendrin in der umfangreichen Recherche.  

Jörg Arndt
Space Prophet
Brendow Verlag,
335 Seiten, 15,95 Euro
ISBN 978-3-96140-033-1
Das Buch kann über die Evangelische Bücherstube bestellt werden. Die Bücherstube gehört zur Evangelischen Zeitung.