Ehemalige Pan-Am-Stewardess ruft zu bewussteren Flugreisen auf

Eine bewusstere Auseinandersetzung mit dem Thema Fliegen wünscht sich die ehemalige Pan-Am-Stewardess und Buchautorin Edeltraud Lioba Miller. Vielfliegerei und Massenabfertigung an Flughäfen sehe sie kritisch, sagte Miller bei der Vorstellung ihres Buches “Mythos Fliegen” am Dienstag in München. “Ich bin durchaus dafür, dass junge Leute fliegen, um die Welt kennenzulernen. Sie dürfen es aber nicht als Selbstverständlichkeit ansehen, ins Flugzeug zu steigen. Vielmehr sollten sie mit einem gewissen Respekt an Bord gehen.”

Die heute 79-Jährige war in den 60er und 70er Jahren bei der internationalen Fluggesellschaft Pan American Airways, kurz Pan Am, als Stewardess angestellt. In “Mythos Fliegen” beschreibt sie ihre Erfahrungen. “Anders als heute war Reisen damals noch ein Luxus”, sagte sie. “Man musste lange sparen, um sich einen Flug leisten zu können und hat sich dementsprechend darauf gefreut.” Da man noch nicht den Fernseher einschalten konnte, um Filme über fremde Länder zu sehen, sei dies auch die einzige Möglichkeit gewesen, sich mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen.

Die Fluggesellschaft Pan Am, bei der Miller angestellt war, galt mit ihrem weltumspannenden Netz stets als besonders luxuriös. Die Autorin warnte jedoch davor, die damalige Zeit zu glorifizieren. “So ist Fliegen nicht nur ein Mythos, es ist eine Herausforderung, sich nicht von Glanz und Glamour verbiegen zu lassen”, schreibt sie.