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Eder: Preisanstieg beim Deutschlandticket war unvermeidbar

Die für den öffentlichen Personennahverkehr in Rheinland-Pfalz zuständige Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) hat den angekündigten Preisanstieg beim Deutschlandticket verteidigt. Die Erhöhung sei ein „bedauerlicher, aber dennoch unvermeidbarer Schritt“, sagte sie am Montag. Zuvor hatten die Verkehrsminister der Länder beschlossen, dass die bundesweit gültige Nahverkehrs-Netzkarte vom 1. Januar 2025 an monatlich 58 statt wie bisher 49 Euro kosten soll.

Die Zuschüsse von Bund und Ländern für das Deutschlandticket seien auf jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr gedeckelt gewesen, erklärte Eder. Ohne Preiserhöhung wäre das Angebot nicht mehr zu finanzieren gewesen und hätte eingestellt werden müssen. „Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister haben auf Basis der neuesten Verkaufszahlen und Prognosen den nun beschlossenen Preisschritt mit dem nötigen Augenmaß vorgenommen“, versicherte Eder. Alternative Finanzierungsmöglichkeiten wie der Abbau des sogenannten Dienstwagenprivilegs seien „derzeit politisch nicht mehrheitsfähig“.

Aktuell werden in Rheinland-Pfalz nach Angaben des Landes monatlich rund 500.000 Deutschlandtickets verkauft. Bei der Diskussion um eine Preissteigerung seien Modellrechnungen davon ausgegangen, dass es je nach Preisniveau zu einem Kundenverlust von zehn bis maximal 30 Prozent kommen könnte. „Es wird allerdings davon ausgegangen, dass 90 Prozent davon im ÖPNV Kunden bleiben und die Einnahmen im Restsortiment damit wieder ansteigen würden“, teilte ein Ministeriumssprecher auf Nachfrage dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit.

Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ erklärte, die angekündigte Preissteigerung sei nicht akzeptabel. Gerade Neukunden würden durch den Schritt „bitter enttäuscht“, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme. Der Umweltverband BUND forderte die Einführung eines ermäßigten Deutschlandtickets für Schüler, Studenten und Menschen mit niedrigem Einkommen.