EMDEN – Der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der EU, Martin Dutzmann, hat zur Ruhe und Besonnenheit in der Flüchtlingsfrage aufgerufen. Fast täglich präsentierten Politiker „völlig unausgewogene Initiativen“, die bereits am kommenden Tag wieder zurückgezogen werden müssten, kritisierte der Theologe in Emden. Dieser „atemlose Diskurs“ verunsichere die Bevölkerung.
Prälat Dutzmann kritisierte auch das Bundesinnenministerium. Den Kirchen seien gerade acht Stunden eingeräumt worden, um den Referenten-Entwurf zum Asylpaket II zu bewerten. „Dies haben katholische und evangelische Kirche in ökumenischer Eintracht abgelehnt.“ Es gebe viele Frage zu diesem Gesetz. „Die Kirche kennt nicht die Lösung der Flüchtlingskrise. Aber wir haben die Pflicht, politische Entscheidungen zu überprüfen und kritisch zu hinterfragen“, unterstrich der ehemalige Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche.
Dutzmann war Gast bei einer mehrtägigen internationalen Tagung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen und des Reformierten Bundes zu den Themen Flucht, Migration und Asyl. epd
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