SDG – Was ist das? Eine neue Partei? Ein Fernsehsender? Ein Fußballverein? Eine Währung? – Weder noch. Vielmehr stehen hinter der Abkürzung SDG die „Sustainable Development Goals“ – zu deutsch: die Nachhaltigen Entwicklungsziele –, auf die sich 193 Staaten bei der UN-Generalversammlung 2015 geeinigt haben.
SDG – das sind 17 Ziele wie zum Beispiel Armut beenden, Klimawandel bekämpfen, Ungleichheit verringern, Geschlechtergleichstellung, Bildung für alle, nachhaltige Industrialisierung, Konsum- und Produktionsweisen oder aber auch nachhaltige Stadtentwicklung. Das übergeordnete Ziel ist die (Wieder-)Herstellung einer lebensfähigen Umwelt, in der alle Menschen friedlich, sicher und ohne Schaden zu nehmen leben können.
Wie kann Nachhaltigkeit gelebt werden? Wie können wir leben und arbeiten, so dass alle Menschen in Nord und Süd, heutige und zukünftige Generationen menschenwürdig leben können? Welche politischen Rahmenbedingungen gehören zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft? – Mit diesen Fragen befasst sich das Institut für Kirche und Gesellschaft (IKG) der Evangelischen Kirche von Westfalen gemeinsam mit Partnern im Projekt „Wege zur Nachhaltigkeit“.
„Wir wollen Nachhaltigkeit in einer Stadt wie Dortmund noch sichtbarer und erfahrbarer werden lassen – anhand vieler Projekte mit hochengagierten Menschen. Wir wollen begeistern für ein Leben im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen“, fasst Institutsleiter Pfarrer KIaus Breyer zusammen.
Ein Team aus dem Institut, dem Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) und dem Deutschen Evangelischen Kirchentag arbeitet gemeinsam mit Engagierten aus Dortmund an der Realisierung des Projekts „Wege zur Nachhaltigkeit“.
„Wir wollen gute Beispiele nachhaltigen Lebens miteinander vernetzen, sichtbare Stationen aufbauen und auf real zu gehenden Wegen mit allen Sinnen erfahrbar machen“, konkretisieren Gunda von Fircks und Johanna Schäfer. Zusammen mit Christian Graf und dem das Projekt leitenden Autoren dieses Beitrags bilden sie das Team der „Wege zur Nachhaltigkeit“.
Bis zum Frühjahr 2019 werden gemeinsam mit Initiativen vor Ort die Wege in Dortmunder Stadtteilen eingerichtet. Ziel ist es, beim Kirchentag in Dortmund vom 19. bis 23. Juni 2019 Menschen einzuladen, Stadtführungen der Nachhaltigkeit zu gehen, gute Ideen in Dortmund zu entdecken und als Anregung mitzunehmen.
Während des Kirchentages wird in der Halle „Stadt und Umwelt“ die politische Dimension der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in Foren und Workshops diskutiert. Dabei geht es sowohl um die persönlichen Lebensstile als auch um die politischen Rahmenbedingungen wie beispielsweise die Voraussetzungen für nachhaltige Stadtentwicklung und Stadtplanung.
„Förderprogramme der EU, des Bundes und der Länder müssen Nachhaltigkeit sicherstellen, in dem die Bürgerschaft frühzeitig mit eingebunden ist“, konkretisiert Klaus Breyer eine klare Forderung nach Partizipation und Förderung von sozial-integrativen Maßnahmen.