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Distanz vom Terror

Mehrere deutsche Islamverbände verurteilen religiös begründete Gewalt

FRANKFURT AM MAIN – Mehrere muslimische Verbände haben sich nach den Anschlägen in Brüssel und Pakistan von jeder Art von Terrorismus distanziert. So rief die Ahmadiyya-Gemeinde in Deutschland Muslime dazu auf, gewaltbereite Personen, die sich als Muslime bezeichneten, zu isolieren. „Als Muslime fühlen wir uns verpflichtet, die Deutungshoheit über den Islam nicht Terroristen zu überlassen“, erklärte der Vorsitzende der Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland, Abdullah Wagishauser. Als „friedliebende Muslime“ seien sie ganz besonders davon betroffen, „dass Menschen im Namen Gottes morden und im Namen des Islam ihre feigen und perversen egoistischen Ziele verfolgen“.
Wagishauser rief alle politischen Akteure dazu auf, die Terroranschläge nicht dafür zu nutzen, „anti-demokratische Forderungen in den Raum zu stellen, die die Freiheitliche Grundordnung unterminieren können“.
Auch der Verband der Islamischen Kulturzentren verurteilte die Terroranschläge scharf. Die Attentate in den vergangenen beiden Wochen mit Dutzenden von Toten und Verletzten seien „ein Anschlag auf die ganze Menschheit“ gewesen, erklärte der Islamverband in Köln. In diesen schwierigen Zeiten gelte es, für den Zusammenhalt der Gesellschaft noch mehr zusammenzurücken.
Bereits am Tag der Anschläge in Brüssel hatten weitere Islamverbände auf die Attentate reagiert, zu denen sich die Terrororganisation „Islamischer Staat“ bekannte.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, hatte in Richtung der Terroristen gesagt: „Euch wird der Zorn Gottes und der gesamten Menschheit treffen.“ Die Türkisch-Islamische Union (Ditib) erklärte, die Anschläge hätten „unsere Entschlossenheit gestärkt, jeglichem Hass, Unrecht und Terror gemeinsam entgegenzutreten“.epd