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Digitaltrainer fordert schärfere Gesetze für Kinderschutz im Internet

Schärfere Gesetze beim Kinder- und Jugendschutz im Internet hat der Münchner Digitaltrainer und Ratgeber-Autor Daniel Wolff mit Blick auf den „Safer Internet Day“ (11. Februar) gefordert. App-Anbieter und Plattformbetreiber würden sich derzeit einer effektiven Alters- oder Inhaltskontrolle im Netz verweigern, sagte der Medienexperte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag. Dabei seien „bestürzend gewalttätige Inhalte“ vor allem auf YouTube auch für Minderjährige immer nur einen Klick entfernt: „Wir lassen den Digitalkonzernen derzeit aus Unwissenheit freien Lauf.“ Der Staat habe aber die Pflicht, seine Bürger und somit gerade auch die Kinder zu schützen.

In anderen Bereichen würde darüber gar nicht diskutiert, betonte Wolff: „Jeder Nachtclubbesitzer, jeder Casinochef, jeder Kinobetreiber muss sicherstellen, dass gesetzliche Altersgrenzen eingehalten werden – sonst kassiert er empfindliche Strafen.“ Dasselbe müsse für Digitalkonzerne gelten, die zu den global reichsten Unternehmen gehörten: „Wenn sie keinen wirksamen Jugendschutz sicherstellen, müssen die Strafen bei Gesetzesbrüchen richtig wehtun.“

Wolff beklagte ein politisches und gesellschaftliches Desinteresse an dem Thema. Insgesamt stünde das Ziel im Vordergrund, Kinder digital zu befähigen – oft mit dem Argument des Rechts auf Teilhabe. „Aber schließt das auch ein ‘Recht’ auf Horror, Porno, Hetze und Sucht ein?“, fragte der Ratgeber-Autor. Er wünsche sich mehr Einsatz seitens der Politik und eine gesellschaftliche Diskussion darüber, Social Media erst ab 16 Jahren und Smartphones erst ab 14 zu erlauben. (xxxx/07.02.2025)