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Die Klänge noch heute im Ohr

UK 16/2017, Kirchenmusik/Ostern (Seite 13: „Wenn die Töne fehlen“)
In meinem Jugendchor, der Christophorus-Kantorei Altensteig (damals im Aufbau, heute einer der besten Jugendchöre Europas), haben wir vor ca. 45 Jahren die A-cappella-Motette „Et Resurexit“ gesungen, nach dem Markus-Evangelium von Adolf Wieber komponiert, dem Vater des damaligen Chorgründers und -leiters Jürg Wieber. Der Komponist hat sie der Christophorus-Kantorei gewidmet. Obwohl ich damals noch keine 15 Jahre alt war, habe ich viele Phrasen und Akkorde noch genau im Ohr und könnte sofort wieder mitsingen. Meinem Mann geht es genauso. Das „Strahlen“, das Sie in anderen Werken vermissen, leuchtet schon zum ersten Mal auf, als Maria Magdalena ihren „Rabbuni“ erkennt. Jedes Jahr zu Ostern kommt die Erinnerung an dieses großartige Werk hoch.
Ich vermute, dass auch diese Motette damals keinen Verleger fand, denn soweit ich mich erinnere, haben wir aus kopierten handschriftlichen Noten gesungen. Es gibt eine Aufnahme auf einer Schallplatte. Leider ist unser Exemplar ziemlich verkratzt und daher kein Hörgenuss mehr. Das Werk fasziniert uns aber heute genauso wie damals. Wenn sich jemand fände, der Interesse hätte: Der Sohn des Komponisten lebt noch, und mein Mann und ich wären auf jeden Fall dabei.

Beate Ullrich, Arnsberg