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Die Juden nicht enterben

UK 28/2016, Andacht (Seite 3: „Feiern und beten“)
Danke für die Auslegung des Predigttextes Apostelgeschichte 2, 41-47.
Nur zwei kurze Ergänzungen:
1. In der Versammlung in Jerusalem lebten nach Pfingsten nicht die ersten (Heiden-) „Christen“, sondern nur Juden: Die jüdischen Jünger von Jesus und die Juden, die an Pfingsten zum Glauben an Jesus als den Messias Israels gekommen waren. Also: keine Christen, sondern nur Jesus-Juden (oder messianische Juden). Den Begriff „Christen“ müssen wir für diese Zeit vermeiden, damit wir klar sehen können.
2. Ebenso handelt es sich in Jerusalem nicht um die (heidenchristliche) „Urgemeinde“ (von ehemaligen Juden), sondern um eine neue Synagoge. Wenn alle Leute, die zum Gottesdienst kommen, Juden sind, nennt man das damals und heute: „Synagoge“. Also: nicht „Urgemeinde“, sondern Jesus-Synagoge (oder messianische Synagoge) von Jerusalem.
Wir müssen unsere Sprache ändern, damit wir klar sagen, was damals gewesen ist. Wir müssen umlernen, damit wir nicht unbewusst uns als Heidenchristen ins Damals eintragen und damit die Juden enterben. Bis zur Zeit der Pastoralbriefe war die Jesusbewegung eine jüdische und damit synagogale Bewegung, zu der die Heidenchristen auch mehr und mehr dazugehörten, aber nicht die Leitung hatten.
Reiner Fröhlich, Kierspe