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Die Bibel lesen

Woche vom 5. bis 11. Februar

Sonntag: Psalm 16
Montag: Lukas 8, 40-56
Dienstag: Hebräer Lukas 9, 1-9
Mittwoch: Lukas 9, 10-17
Donnerstag: Lukas 9, 18-27
Freitag: Lukas 9, 28-36
Samstag: Lukas 9, 37-45

An den beiden verwobenen Heilungsgeschichten, also bei der Tochter des Jairus und jener Frau, die unter Blutungen litt, ist nicht so sehr der medizinische Vorgang bemerkenswert, sondern dass Jesus sagen kann: Dein Glaube, also keine Medizin und auch nicht die Berührung(!), hat dir geholfen! Wobei es im Falle des Mädchens sogar der Glaube des Vaters war, der den Ausschlag gab. Es lohnt sich, der Frage nachzugehen, was hier – also vor der Auferstehung, vor Pfingsten – eigentlich Glaube bedeutet und zu bedenken, was heute der anschließende Sendungsauftrag( 9,1ff.) beinhaltet.
Lukas beschreibt immer wieder auch die politische „Kulisse“, vor der Jesu Wirken abgelaufen ist: Herodes, der zuständige, unter Roms Oberaufsicht agierende König, wird aufmerksam und fragt: Wer ist aber dieser (9,9)? Das war ein für Jesus gefährliches Interesse, zu einem Antrittsbesuch ist es deswegen nie gekommen.
Man hat immer wieder versucht, aus der Geschichte von der Speisung der Fünftausend ein magisches Brotwunder zu machen, und dabei die einfache Botschaft Jesu übersehen: Gebt ihr ihnen zu essen! Also: Tut ihr das, was in euren Kräften steht und fangt überhaupt erst mal an! Wartet nicht! Von Jesus wird genau genommen nur erzählt, dass er diese große Mahlzeit beginnt wie jede andere auch: Er spricht das Tischgebet und blickt dabei gen Himmel zum Zeichen, dass alle gute Gabe von Gott kommt. Und dann wird angefangen, ausgeteilt, weiter geteilt und weitergegeben und schließlich festgestellt: Alle wurden satt! Ja, sie hatten sogar noch übrig! Eine Verklärung dieses Ereignisses zu einem märchenhaften Mirakel verfälscht den Sinn. Aber ist sie etwa keine Wundergeschichte? Doch! Sehr wohl! Das eigentliche Wunder besteht darin, dass Jesus die Herzen der Menschen bewegt, ja befreit hat zu helfendem Tun. Eine Geschichte also, die man bis heute nachmachen kann, mit der man den Hunger besiegen könnte für eine Welt, in der mehr Gerechtigkeit herrscht, weil Menschen teilen und nicht mehr für sich leben.
Petrus bekennt sich – das wird im Urtext deutlich – allgemein zum „Gesalbten“, also zum Auserwählten Gottes, ohne dass das wie der jüdische Messiastitel klingt wie bei Markus und Matthäus, die noch eine größere Nähe zum Judentum hatten. Im Pe­trusbekenntnis wird auch deutlich, dass Jesus in der Öffentlichkeit noch immer mit Johannes verwechselt oder für einen neuen „alten Propheten“ gehalten wurde. Es geht aber darum, die Einzigartigkeit Jesu zu begreifen. Die Geschichte der Verklärung  setzt dabei einen weiteren Akzent: Die Schlüsselgestalten der Prophetie, Mose und Elia, erscheinen und erklären wie Johannes: Dieser ist Gottes erwählter Sohn!