Der Jakobusbrief behandelt abschließend Themen ganz unterschiedlicher Art. Sie lassen darauf schließen, mit welchen Problemen die frühe Kirche zu tun hatte. Der Schwur (auf andere Götter) soll von Christen (vor Gericht und im Militär) nicht abgelegt werden. Ferner gibt es Kranke. Pest und Lepra waren fürchterliche Geißeln, aber auch Masern, überhaupt alles, was unter dem Begriff „Fieber“ lief. Die Ältesten (sonst die Priester) wurden auf jeden Fall informiert und hatten zu entscheiden, ob jemand in der Familie und Gemeinde bleiben konnte oder „krankgeschrieben“ werden musste, was oft hieß, isoliert oder sogar für immer (Lepra) von der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden. Hinzu kamen die sozialen Folgen in einer Zeit, in der Versicherungen im heutigen Sinn nicht existierten. Alles das, was heute selbstverständlich scheint, musste in jenen Zeiten die Familie oder eben die Gemeinde auffangen. Dafür wurden in den Gottesdiensten Kollekten gesammelt nach dem Motto: Wer hat, der gibt; wer braucht, der bekommt. Die Salbung der Patienten mit (meist warmem) Olivenöl war wohl vor allem eine medizinische Maßnahme und weniger das fast magische religiöse Ritual, zu dem es später von manchen gemacht wurde. Aber die Trennungslinien zwischen Religion und Medizin waren fließend. Das Leben war noch ganzheitlicher.
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Woche vom 15. bis 21. November Sonntag: Psalm 79 Montag: Jakobus 5,7-12 Dienstag: Jakobus 5,13-20 Mittwoch (Buß- und Bettag): Mt 24,1-14 Donnerstag: Mt 24,15-28 Freitag: Mt 24,29-31 Samstag: Mt 24,32-44