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Die Bibel lesen

Woche vom 6. bis 12. September

Sonntag:    Psalm 120
Montag:     2. Korinther 1, 1-11
Dienstag:     2. Korinther 1, 12-24
Mittwoch:     2. Korinther 2, 1-11
Donnerstag:     2. Korinther 2, 12-17
Freitag:     2. Korinther 3, 1-11
Samstag:     2. Korinther 3, 12-18

So kann es gehen! Auch unter Christen kommt es zu schwersten Konflikten, werden Menschen verletzt, leiden unter Anfeindungen. Unser Brief, so Bultmann, ist der persönlichste Paulusbrief. Er ist kein einheitlicher Brief, sondern ein Zusammenschnitt mehrerer Briefe beziehungsweise Briefteile. Als Hintergrund wird vermutet: Paulus hat die Gemeinde in Korinth 50/51 n. Chr. gegründet. Von da reiste er nach Ephesus, von wo er auf konkrete Nachfragen und Berichte hin den ersten Korintherbrief verfasste.

Mittlerweile arbeiteten in Korinth andere Missionare, die die Gemeinde gegen Paulus aufbringen. Paulus reist zu einem klärenden Besuch nach Korinth. Diesen Besuch bricht er ab, weil er nicht zur Befriedung des Konflikts führt. Paulus kehrt nach Ephesus zurück, von wo er den „Tränenbrief“ schreibt, enthalten in Kapitel 2, 13 f., Teilen von Kapitel 7 sowie den Kapiteln 10-13.

Paulus schickt nun Titus nach Korinth. Er selbst gerät in Ephesus in Gefangenschaft und reist danach nach Mazedonien, wo er ungeduldig auf die Rückkehr des Titus wartet. Titus bringt gute Nachrichten! Paulus schreibt einen „Versöhnungsbrief“, enthalten in den Kapiteln 1, 1 bis 2, 13; Teilen von Kapitel 7.
Eine Besonderheit bilden die Kapitel 8 und 9, die beide von der erbetenen Kollekte für Jerusalem handeln. Kapitel 8 dürfte aus Mazedonien nach Korinth geschrieben worden sein, Kapitel 9 könnte das gleiche Anliegen an die Christen in der Provinz Achaia gerichtet haben.

Im ersten Teil unserer Bibellektüre, Kapitel 1-3, 11 betont Paulus schon im Absender seine apostolische Autorität. Wie ausgeführt, ist dieser Text in Mazedonien geschrieben, wo Paulus auf die gute Nachricht des Titus, aber auch auf die Gefährdung seines Lebens in Ephesus reagiert. In einem Gotteslob dankt er für erfahrene Tröstungen und die daraus erwachsene Fähigkeit zu trösten. Er reagiert erneut auf den Vorwurf, er sei unredlich, da er seine Reiseankündigung nicht verwirklicht hat. Er ist nicht gekommen, um die Spannungen nicht noch weiter aufzuheizen. Titus hat berichtet, dass ein Gemeindeglied, das gegen Paulus gearbeitet hat, von der Gemeinde zurechtgewiesen wurde. Paulus ruft nach dieser Klärung zur Vergebung auf.

Ab Kapitel 2, 14 beginnt die Verteidigung gegenüber den Vorwürfen, mit denen seine Gegner sein Apostelamt bestreiten. Um sich nicht dem Vorwurf der Geschäftemacherei auszusetzen, hat Paulus in Korinth kein Geld angenommen. Dass er keine Empfehlungsschreiben vorzeigt, begründet er damit, dass doch die Gemeinde selbst, die er begründet hat, Empfehlung genug, eben ein „Brief Christi“ ist.

An ihr und an ihm wird man sehen, wie Gottes Geist Menschen Freiheit schenkt.