Artikel teilen

Die Bibel lesen

Woche vom 24. bis 30. Mai

Sonntag:    Psalm 131
Montag:     1. Timotheus 6, 11-16
Dienstag:     1. Timotheus 6, 17-21
Mittwoch:     2. Timotheus 1, 1-12
Donnerstag:     2. Timotheus 1, 13-18
Freitag:     2. Timotheus 2, 1-13
Samstag:     2. Timotheus 2, 14-26

Der Apostel Paulus ist in doppelten Schwierigkeiten. Er befindet sich in Rom in Gefangenschaft (1,17). Der Ausgang seines Gerichtsverfahrens ist ungewiss, vielleicht droht ihm sogar der Tod. Da erreicht ihn die Nachricht, dass in den Gemeinden in der römischen Provinz Asien, die er selbst gegründet hat, ein anderes Evangelium verkündigt wird, als er es lehrt (1,15). Das Evangelium von Jesus Christus droht verfälscht zu werden und Paulus kann nicht persönlich kommen und einschreiten.

So überträgt er im 2. Brief an Timotheus diese Aufgabe an seinen Schüler und Mitarbeiter Timotheus, dem er persönlich „die Hände aufgelegt“ hat, den er also in sein Leitungsamt eingesetzt hat.

Timotheus befindet sich in der großen Hafenstadt Ephesus (1,18), im Gebiet der heutigen Türkei. Ebenso wie Paulus hat sein Schüler jüdische Vorfahren (1,5 / siehe Apostelgeschichte 16,1), die bereits treu zu Gott gehalten haben. Timotheus soll unerschrocken und gerade heraus (2,15) das Evangelium verkünden; er soll auch bereit sein, dafür zu leiden. Dabei möge ihn Gottes Geist leiten, der in ihm wohnt (1,14) und Kraft, Liebe und Besonnenheit schenkt (1,7).

In wenigen Worten fasst Paulus das wahre Evangelium, die „gesunde Lehre“ zusammen, die es zu bewahren gilt: Gott hat uns gerettet (1,9), nicht aufgrund unserer Taten, sondern aus Gnade. Diese Rettung ist durch Jesus Christus geschehen (1,10), den Nachkommen Davids (2,8), der durch seine Auferstehung dem Tod die Macht genommen hat. Wer im Vertrauen auf Christus stirbt, wird auch mit ihm nach dem eigenen Tod auferstehen (2,11). Auch wenn wir als Christen nicht alles richtig machen, bleibt Christus uns doch treu (2,13).

Der Kern der  „kranken Lehre“, die das Evangelium verfälscht, besteht in der Behauptung: „Getaufte Christen müssten nicht mehr sterben, weil sie bereits auferstanden sind“ (2,14). Sie befinden sich quasi schon im Himmel.

Der Apostel  schärft Timotheus ein, sich nicht auf Streitereien einzulassen, sondern in ruhiger Weise das Gespräch zu suchen (2,23).  Er selbst soll ganz in der Liebe leben (1,14), sich auf die Verkündigung konzentrieren (1,4) und nach Gerechtigkeit und Frieden (2,22) streben. Außerdem soll er verlässliche Menschen ausbilden, die als Lehrer die gesunde Lehre weitergeben (2,3). Vielleicht können dadurch die Verwirrten wieder zur Besinnung kommen (2,26). Timotheus möge sich darauf verlassen, dass Gott ein festes Fundament für seine Gemeinden gelegt hat (2,19).