Sonntag: Psalm 80
Montag: 44, 21-28
Dienstag: Jesaja 45, 1-8
Mittwoch: Jesaja 45, 9-17
Donnerstag: Jesaja 45, 18-25
Freitag: Jesaja 46, 1-13
Samstag: Jesaja 48, 12-22
Der erste Abschnitt aus dem zweiten Jesaja beginnt in dieser Woche mit einer inhaltlichen Wiederholung. Israel wird sowohl an seine Erwählung als auch die Sündenvergebung erinnert. Es wird eingeladen, sich jetzt Jahwe zuzuwenden. Über dessen Erlösungstat soll die Schöpfung einen Lobpreis anstimmen.
Ab 44, 24 wird Kyros angesprochen: Der alles schaffende und bewirkende Gott ruft Kyros, Hirte Israels zu sein und Jahwes Willen an Jerusalem zu vollenden.
Kapitel 45 wendet sich direkt an Kyros, in dessen Handeln sich nicht menschliche, sondern göttliche Politik vollzieht. Schöpfertaten wie die Erschaffung von Licht und Finsternis gehen hier bewusst nicht auf Marduk, den babylonischen Gott, sondern auf Jahwe zurück. Wieder wird das Ziel einer umfassenden Erlösung durch Heil und Gerechtigkeit als Jahwes zukünftiges Handeln beschrieben. Vers 11ff. redet von der Souveränität Jahwes, der als seinen Knecht auch Kyros, den Perser, auswählen kann. Kyros wird andere Völker erobern und sie, die Völker, werden in Jerusalem die Herrlichkeit Jahwes erkennen. Vermutlich ein Schüler des zweiten Jesaja erinnert dann an die Bestimmung der Erde als guten Wohnort für alle Völker. Auch sie werden eingeladen, Jahwe zu folgen.
Kapitel 46 ist eine Art Spottlied über die babylonischen Götter. Während Jahwe sein Volk trägt – bis ins Alter –, müssen diese von Tieren transportiert getragen werden. Sie sind nichts als Handwerkskunst, von Menschen gefertigt, an einen bestimmten Ort getragen und dort zur Anbetung aufgestellt. Aber sie können nicht wirklich hören und schon gar nicht aus der Not helfen. Anders, so wird erinnert, ist die Erfahrung Israels mit seinem Gott. Er tut und hält, was er verspricht. In diesem Abschnitt wird Kyros mit einem Adler verglichen, den Jahwe zur Ausführung seiner Beschlüsse aus dem Osten ruft.
In Kapitel 48 wird in unserem Abschnitt Jahwe wiederum als der Schöpfer des Himmels und der Erde proklamiert. Zuvor wurde an Israels Treulosigkeit und an sein verschlossenes Ohr für die Botschaft Jahwes erinnert. Es hat nicht auf Jahwes Gebote gehört. Im Glutofen des Elends ist das Volk deshalb geprüft worden. Wäre es Jahwe gefolgt, wäre sein Volk ein Friedensbringer gewesen und hätte Gerechtigkeit verbreitet. In Vers 20f. sind wir beim Kernbestand der Botschaft des Propheten: Wie damals beim Auszug aus Ägypten soll Israel, von Jahwe bewahrt, nach Hause zurückziehen. Die Exulanten werden hier regelrecht zur Flucht beziehungsweise zum Verlassen Babylons aufgefordert.