Sonntag: Psalm 126
Montag: Jesaja 40, 1-11
Dienstag: Jesaja 40, 12-25
Mittwoch: Jesaja 40, 26-31
Donnerstag: Jesaja 41, 1-7
Freitag: Jesaja 41, 8-13
Samstag: Jesaja 41, 14-20
Wunderbare, großartige Texte erwarten uns in dieser Bibellese des sogenannten zweiten Jesaja. Sie umfassen die Kapitel 40 bis 55. Es sind seelsorgerische Trostworte, die der Prophet an Israel richtet. Er tut das mitten im babylonischen Exil, wo er vermutlich mit den Exulanten lebt. Die Zeit ist wohl die zweite Hälfte dieses Exils, also nach 550 vor Christus. Die geopolitischen Verhältnisse ändern sich gerade. Eine neue Großmacht, die Perser, erstarkt. Kyros ist ihr Herrscher. Das Ende der babylonischen Vorherrschaft wird absehbar.
In diesem Buch dürfen wir mitverfolgen, wie im Alten Testament die Vorstellung, dass es nur den einen Gott, Jahwe, gibt (Monotheismus), verfestigt wird. Im Unterschied zu anderen Religionen, die nur an einen Gott glauben, geschieht dies allerdings nicht mit Aggression gegenüber anderen Völkern und Religionen, sondern im Werben für seine Heilsbotschaft, die ebenfalls alle umfasst.
Mit einem Paukenschlag wird die Wende im Schicksal Israels angekündigt. Dabei wird das Volk immer wieder mit Jerusalem oder Zion angesprochen. Seine Schuld, die ins Exil geführt hat, ist vergeben. Knechtschaft und Fremdherrschaft sind durch Jahwe beendet. In einer Audition erfährt der Prophet, dass der göttliche Auftrag zum Ausbessern des Weges nach Jerusalem erteilt ist. Wie durch eine Siegesbotin soll die Befreiung Jerusalems ausgerufen werden!
Der Prophet hört den Auftrag zu seinem Verkündigungsdienst von Gott selbst. Der versichert ihn angesichts der Vergänglichkeit der Lebenserfahrungen der Unvergänglichkeit der göttlichen Heilsversprechen. Mit liebevollen Bildern wie dem vom Hirten werden sie erneuert. Angesichts der erfahrenen Übermacht der Völkerwelt wird die Größe Jahwes als die des Schöpfers, seine Unvergleichbarkeit mit anderen Göttern (wohl gerade auch Marduks, der baylonischen Gottheit) beschrieben. Unter anderem hier werden wir Zeugen des Ausbaus einer monotheistischen Gottesvorstellung im biblischen Glauben. Jahwe allein ist der Schöpfer der Welt! Er ist unermüdlich und unausforschlich. Er schenkt Kraft und ertüchtigt, die müde geworden sind, also das Volk jetzt. So werden sie auffahren wie Adler mit ihren Flügeln!
Kapitel 41 beginnt mit einer Gerichtsrede an die Bewohner der angrenzenden Völkerwelt. Ihnen wird die neue Macht aus dem Osten vor Augen geführt, deren Erstarken ebenfalls auf Jahwe zurückgeführt wird. Sie wird Heil bringen. Leiser Spott ergeht über die Götzenvorstellungen in Statuen.