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Die Aidshilfe Baden-Württemberg: Späte HIV-Diagnosen vermeiden

Die Aidshilfe Baden-Württemberg fordert zum Tag der Frauengesundheit am 28. Mai, dass späte HIV-Diagnosen bei Frauen verhindert werden. Oft böten Ärztinnen und Ärzte Frauen erst dann einen HIV-Test an, wenn schwere Erkrankungen auftreten, teilte die Aidshilfe am Freitag mit. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung würde hingegen solche Spätfolgen verhindern.

Bei betroffenen Frauen würde oft nicht an eine mögliche HIV-Infektion gedacht, da sie nicht zu den klassischen Betroffenengruppen zählten wie beispielsweise Drogenkonsumenten oder Männer, die Sex mit Männern hätten. Das führe auch dazu, dass Ärzte typische HIV-Symptome in diesen Fällen nicht beachteten oder falsch deuteten. So bleibe das rechtzeitige Testangebot aus. Bei Frauen über 40 komme es mit größerer Wahrscheinlichkeit zu Spätdiagnosen. Zusätzlich scheuten sich viele Patientinnen durch Vorurteile über HIV, aktiv nach einem Test zu fragen.

„Menschen mit HIV können heute gut und lange leben. Voraussetzung dafür ist aber eine möglichst frühe Erstdiagnose und ein rechtzeitiger Therapiebeginn,“ sagte die zuständige Projektmanagerin Annika Bantel von der Aidshilfe Baden-Württemberg der Meldung zufolge. Außerdem könne unter Behandlung HIV nicht übertragen werden, was ebenfalls für einen frühen Therapiebeginn spreche. Deshalb sei es wichtig, medizinisches Personal in der Aus- und Fortbildung zu sensibilisieren, wie es die Deutsche Aidshilfe mit einer bundesweiten Fortbildung für Ärzte unter dem Titel „Let’ s talk about Sex“ mache. (1128/24.05.2024)