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Diakonie: Eigenanteile für Pflegebedürftige müssen gedeckelt werden

Die Diakonie Hamburg fordert eine Deckelung der Eigenanteile für Pflegebedürftige. „Es kann nicht sein, dass die Eigenanteile pflegebedürftiger Menschen so stark ansteigen, dass sie in die Sozialhilfe rutschen“, sagte Stefan Rehm, Vorstand beim Landesverband im Diakonischen Werk Hamburg, laut Mitteilung von Donnerstag. Ab dem 1. Januar 2024 steigen laut Diakonie die Kosten, die Pflegebedürftige in Pflegeheimen und in der ambulanten Versorgung zahlen müssen. Hauptgründe seien gestiegene Preise sowie Tarifabschlüsse für Pflegekräfte.

Die Diakonie Hamburg schätzt den Kostenanstieg für Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen den Angaben nach auf 19 Prozent. Darin nicht enthalten seien sogenannte Investitionskosten wie energetische Sanierungen, Hitzeschutzmaßnahmen, Abschreibungen oder Mieten.

Der pflegebezogene Eigenanteil der Bewohnerinnen und Bewohner (einrichtungseinheitlicher Eigenanteil) steige um durchschnittlich 24 Prozent, die Diakonie rechne mit neun Euro pro Platz und Tag. Der Monatssatz für Unterkunft und Verpflegung steige von 930 Euro (2023) auf 1.050 Euro (2024).

„Wir sind einerseits sehr erfreut, dass viele diakonische Beschäftigte in der Pflege ab Januar deutlich mehr Gehalt bekommen“, sagte Rehm unter Verweis auf die ausgehandelte Tarifsteigerung im Kirchlichen Tarifvertrag Diakonie um zehn Prozent. „Andererseits ist uns gleichzeitig bewusst, dass der höhere Eigenanteil für viele Pflegebedürftige eine zusätzliche Belastung darstellt.“ Die Politik hat es laut Diakonie bisher versäumt, dafür zu sorgen, dass die Eigenanteile gedeckelt werden.