Die Diakonie in Niedersachsen hat eine zügige Reform der Pflegeversicherung angemahnt, damit etwa die Eigenanteile für pflegebedürftige Menschen nicht weiter steigen. „Die Hütte brennt“, sagte Diakonie-Chef Hans-Joachim Lenke am Dienstag in Hannover mit Blick auf den „Tag der Pflege“ am 12. Mai. Wer in einem Pflegeheim wohne, müsse in Niedersachsen im Durchschnitt schon jetzt rund 2.870 Euro aus eigener Tasche zahlen. Der Anteil habe eine Höhe erreicht, die überhaupt nicht mehr zur Rente passe. Diese liege bei Männern in Niedersachsen durchschnittlich bei rund 1.800 Euro im Monat und bei Frauen bei rund 1.350 Euro.
Dieses Geld müsse zusätzlich zu den Leistungen aus der Pflegeversicherung bezahlt werden, sagte Lenke. Die Pflege werde so zum Armutsrisiko. „Die künftige Bundesgesundheitsministerin sollte dieses Thema dringend auf die Nummer eins ihrer To-do-Liste setzen.“ Lenke schlug vor, die finanzielle Basis der Pflegeversicherung zu verbreitern und Mieteinnahmen oder Zinserträge bei der Bemessung der Beiträge mit einzubeziehen.