Die öffentlichen Schulden sind binnen Jahresfrist um 77 Milliarden Euro gestiegen. Eine Ursache ist der Krieg Russlands gegen die Ukraine.
Deutschland ist mit 2.445 Milliarden Euro verschuldet – so hoch wie nie zuvor. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von mehr als 28.900 Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Die Statistik-Experten betrachteten den öffentlichen Gesamthaushalt von Bund, Ländern und Kommunen sowie Sozialversicherung und Extrahaushalte.
Im Vergleich zu 2022 stiegen die öffentlichen Schulden um 77,1 Milliarden Euro. Das ist ein Anstieg um 3,3 Prozent und der höchste jemals gemessene nationale Schuldenstand. Der Zuwachs kam laut Bundesamt durch Schuldenanstiege beim Bund und bei den Gemeinden sowie bei der Sozialversicherung zustande. Die Länder konnten hingegen Schulden abbauen.
Allein der Bund war nach Angaben der Statistiker Ende 2023 mit 1.696 Milliarden Euro verschuldet; der Schuldenstand stieg damit gegenüber dem Jahresende 2022 um 75,9 Milliarden Euro (plus 4,7 Prozent). Dieser Anstieg sei insbesondere auf die Schuldenzuwächse in den beiden Extrahaushalten “Wirtschaftsstabilisierungsfonds Energie” und “Sondervermögen Bundeswehr” von zusammen 47,3 Milliarden Euro zurückzuführen. Beide Finanzposten sind eine Reaktion auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine gewesen.
Die Schulden der Länder sanken im Vorjahresvergleich um 12,7 Milliarden Euro (minus 2,1 Prozent) auf 594,2 Milliarden Euro. Die Verschuldung der Gemeinden stieg im Vorjahresvergleich um 13,8 Milliarden Euro (plus 9,8 Prozent) auf 154,6 Milliarden Euro.
Ein deutlich geringerer Umfang besteht bei der Sozialversicherung. Dort gab es Ende 2023 Gesamtschulden in Höhe von 41 Millionen Euro. Das sind plus 89,4 Prozent im Vergleich zu 2022 mit 22 Millionen Euro Schulden.