Olivia Jones ist für vieles bekannt: Die schrillen Kostüme, die Größe von 2,01 Meter, die markante Stimme oder die schillernden TV-Auftritte. Aber was hat Deutschlands wohl bekannteste Dragqueen mit dem Lesen zu tun?
Dragqueen Olivia Jones (54) ist mit dem Deutschen Lesepreis ausgezeichnet worden. Für das Lesen brauche es starke Vorbilder, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, Jörg F. Maas, am Dienstagabend in Berlin laut vorab verbreitetem Redemanuskript. Jones gebe der Leseförderung eine laute Stimme und setze sich mit ihrer “Künstlerfamilie” konkret dafür ein.
Jones erhielt den “Sonderpreis für prominentes Engagement der Commerzbank-Stiftung”, der mit 2.500 Euro dotiert ist. Seit Jahren liest sie an Schulen und Kitas vor und engagiert sich über das Projekt “Olivia macht Schule” für das Lesen als Schlüsselkompetenz von Kindern. Sie hat zudem das Kinderbuch “Keine Angst in Andersrum” veröffentlicht.
Mit dem Lesen beginne alles, hatte die Künstlerin im Vorfeld der Preisverleihung betont: “Wer nicht nur kurze Texte im Netz und auf Social Media liest, sondern auch mal längere Texte aus Büchern, regt seine Fantasie an, erfährt neue Dinge und kann unfassbar viel lernen.” Ihre Mutter habe ihr als Kind viel vorgelesen, fügte Jones hinzu: “Ich habe es geliebt, denn dadurch wurden ganz neue Welten für mich lebendig, noch bevor ich selber lesen konnte.”
Neben Jones wurden Personen und Projekte aus unterschiedlichen Orten geehrt, die sich in herausragender Weise für die Leseförderung einsetzen. Der Deutsche Lesepreis wird seit 2013 von der Stiftung Lesen und der Commerzbank vergeben.