Das Innenministerium will der Polizei erlauben, bei Terror-Ermittlungen heimlich in Wohnungen einzudringen. Der Deutsche Journalisten-Verband lehnt das ab – weil es auch Medienschaffende betreffen könnte.
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) lehnt Vorschläge des Innenministeriums zur Änderung des BKA-Gesetzes ab. In einer Pressemitteilung am Mittwoch warnt der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster vor Auswirkungen heimlicher Wohnungsdurchsuchungen auf Journalistinnen und Journalisten: “Heimliche Einbrüche erinnern an die Methoden von Polizeistaaten, aber nicht von freiheitlichen Demokratien.”
Das Bundesinnenministerium plant einem Medienbericht zufolge, das BKA-Gesetz zu ändern, so dass Polizeikräfte bei Terrorermittlungen heimlich in Wohnungen von Verdächtigen eindringen können, um dort Spähsoftware auf digitalen Geräten zu installieren und die Wohnungen zu durchsuchen. Der DJV fürchtet, dass nicht auszuschließen sei, dass sie dabei auch recherchierende Journalisten ins Visier nähmen, wenn Polizeikräfte “vom Ermittlungseifer gepackt würden”. Dabei drohe der Informantenschutz auf der Strecke zu bleiben. Informantenschutz bedeutet, dass Journalistinnen und Journalisten ihre Quellen und Informanten geheim halten dürfen.