Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisiert die Pläne der Bundesländer zur weitgehenden Auflösung des Kultursenders 3sat. Das Vorhaben müsse ersatzlos gestrichen werden, forderte die Gewerkschaft am Freitag in Berlin. Nach Plänen der Rundfunkkommission der Bundesländer sollen die Inhalte des Senders 3sat teilweise oder vollständig in den deutsch-französischen Kulturkanal Arte aufgehen.
„Eine Zusammenlegung von zwei Sendern, die nicht zusammenpassen, führt nicht zu deren Stärkung, sondern bereitet den Weg in die mediale Bedeutungslosigkeit“, kritisierte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster. Darüber hinaus sei mit der Vernichtung qualitativ hochwertiger journalistischer Arbeitsplätze zu rechnen. „Das können wir nicht akzeptieren.“ Die drohenden Stellenstreichungen wären ein verheerendes Signal an die Journalistinnen und Journalisten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Der DJV begrüßte die von einer freien Journalistin auf der Plattform innn.it gestartete Petition für den Erhalt von 3sat, die bereits mehr als 18.000 Unterschriften gefunden hat. Zu den Erstunterzeichnern gehören unter anderen der FDP-Politiker Gerhart Baum, die Schriftstellerin Sibylle Berg und der Politikwissenschaftler Hajo Funke.
Nach den Plänen der Rundfunkkommission der Bundesländer sollen insgesamt mindestens 16 ARD-Hörfunkkanäle und knapp die Hälfte der zehn TV-Spartensender von ARD und ZDF wegfallen. Das geht aus dem Entwurf für den Reformstaatsvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hervor, den die Kommission kürzlich veröffentlicht hatte. Stellungnahmen zum Text können bis zum 11. Oktober auf der Webseite der Kommission eingereicht werden.
Der DJV kündigte an, sich innerhalb der Anhörungsfrist zum Entwurf zu äußern: „Die Reform darf nicht den öffentlich-rechtlichen Rundfunk dauerhaft schwächen“, betonte Beuster. 3sat wird von ARD und ZDF gemeinsam mit dem Österreichischen Rundfunk (ORF) und der Schweizer SRG SSR betrieben.