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Deutsche Methodisten haben einen neuen Bischof

Die Evangelisch-methodistische Kirche ist in Deutschland nur eine kleine Gemeinschaft. Weltweit sieht das anders aus. Nun hat sie in Deutschland einen neuen Bischof bestellt.

Werner Philipp (57) ist neuer Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Bei der in Würzburg tagenden Zentralkonferenz wurde der bisherige Superintendent für den Distrikt Zwickau am Donnerstag gewählt, teilte die EmK am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Philipp folgt auf Harald Rückert, der acht Jahre an der Spitze von rund 43.000 Methodisten stand.

Philipp wurde 1967 im südsächsischen Erlabrunn im Erzgebirge geboren. Da ihm den Angaben zufolge aus politischen Gründen in der DDR der erwerb des Abitur verwehrt war, erlernte er den Beruf des Dachdeckers. 1987 bis 1990 studierte er am theologischen Seminar der EmK in Bad Klosterlausitz und nach der Wiedervereinigung bis 1992 in Reutlingen. In der Seelsorge wirkte der Pastor in Leipzig, Dresden, Reichenbach und zuletzt wieder in Dresden. Seit 2019 war er Superintendent in Zwickau.

Weltweit gehören mehr als 80 Millionen Menschen zu Kirchen methodistischer Tradition sowie mit ihnen verbundenen unierten und vereinigten Kirchen. Der im 18. Jahrhundert in England durch John Wesleys Missionsinitiative begründete Methodismus ist in keinem Land der Welt je eine Staatskirche gewesen. Das heißt, alle Methodisten sind aus freiem Entschluss in dieser immer schon ökumenisch aktiven Kirche Kirchenglieder geworden. Der Dialog mit der römisch-katholischen Kirche wurde unmittelbar nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil begonnen und bis heute ununterbrochen weitergeführt.