Deutschland hat im Verhältnis zur Bevölkerung mehr Allgemeinmediziner als die meisten EU-Staaten. Aber viele sind schon ergraut. Und wenig wächst nach.
Gut 1,8 Millionen Ärzte arbeiten in der EU, davon fast eine halbe Million (481.000) als Allgemeinmediziner. Diese Zahlen teilte das EU-Statistikamt Eurostat (Donnerstag) in Luxemburg mit. Deutschland liegt demnach bei der Ärztedichte mit 105,4 Allgemeinmedizinern pro 100.000 Einwohnern an achter Stelle in der EU. Deutlich höher ist die Versorgung in den Niederlanden (183,4), Österreich (146,1) oder Zypern (137,7). Hingegen stehen in Griechenland 100.000 Einwohnern statistisch nur 45,8 praktizierende Allgemeinärzte zur Verfügung.
Die Ärzteschaft aller Fachrichtungen altert laut der Statistik rasch, jedoch mit erheblichen Unterschieden zwischen den Ländern. Deutschland wies mit 36,1 Prozent den höchsten Anteil an Ärzten von 55 bis 64 Jahren auf. Insgesamt meldeten 12 der 27 EU-Länder für 2022 einen Anteil von über 40 Prozent von praktizierenden Medizinern über 55, also auch in den Altersklassen 65 bis 74 Jahren und darüber.
Am jüngsten auf Malta
Während in Malta 46 Prozent der Ärzte jünger als 35 sind (gefolgt von Rumänien mit knapp 35 Prozent und den Niederlanden mit 30 Prozent), gehören in Deutschland nur 20 Prozent der jungen Generation an.
In der historischen Betrachtung stieg in Deutschland die Zahl der Allgemeinärzte pro 100.000 Einwohner über die Jahre an. Sind es nach den jetzt vorgelegten Daten 105,4, so waren es 10 Jahre zuvor 93,5 und 20 Jahre früher 88,7. Vor 30 Jahren, also 1992, betrug die Zahl 75. – Das EU-Zahlenwerk bezieht sich auf jüngste Daten von 2022.