Zu den Festgenommenen in der Berliner Silvesternacht sind einem Medienbericht zufolge neue Details bekannt. Nur 38 Menschen seien nach reinen Böllerattacken auf Polizisten und Feuerwehrleute festgenommen worden, zwei Drittel davon seien Deutsche. Die Polizei wollte den Bericht nicht bestätigen.
Die bisher bekannte Zahl von 145 Festgenommenen mit 18 verschiedenen Nationalitäten hatte zu einer Debatte über mangelnde Integration junger Männer geführt. Diese Zahl beziehe sich jedoch auf alle Personen, die von den eigens für Silvester eingesetzten Einheiten wegen verschiedener Delikte in der gesamten Stadt festgenommen wurden. Darunter seien neben Angriffen auf Beamte auch Festnahmen wegen Brandstiftung, Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz und Landfriedensbruchs gewesen.
Mobs von Vermummten
Indes bleibt weiter unbekannt, inwieweit die Festgenommenen einen Migrationshintergrund haben. Nach übereinstimmenden Schilderungen der Einsatzkräfte und belegt durch Videos hätten zahlreiche Personen, die Polizei und Feuerwehr attackiert haben, einen Migrationshintergrund. Ferner habe es jedoch auch Mobs von Vermummten gegeben, die die Feuerwehr behindert und angegriffen hätten.
Ermittler vermuteten unter ihnen auch Menschen ohne Migrationshintergrund. In welchem Ausmaß die linksradikale Szene aktiv beteiligt war, sei trotz vereinzelter Hinweise unklar.
Die Berliner CDU fordert unterdessen weiterhin eine Liste mit den Vornamen der Tatverdächtigen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Der Vize-Fraktionsvorsitzende der Berliner CDU, Frank Balzer, sagte am Montag im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), im Grunde genommen ändere es nichts, welchen Namen jemand habe, der Böller auf Einsatzkräfte wirft. Aber es gehe um die Frage nach „Tätergruppen“. Feuerwehrleute und Polizisten hätten ganz klar gesagt, „es sind Migranten, junge Migranten, Männer – und fast ausschließlich mit einem arabischen Migrationshintergrund“, sagte Balzer.