Sie haben es geschafft: Die Bielefelder Band „Oder so!“ ist mit ihrem Lied in den Charts. Radio Berlin 88,8 hat den Song als Neuerscheinung bei den internationalen Hörer-Cahrts vorgestellt. Bereits eine Woche später landete das Stück „Taschen voll Gold“ auf Platz eins. Dabei war das Lied gerade erst als Jubiläumstitel zum 150-jährigen Bestehen der v. Bodelschwinghschen Stiftungen vorgestellt worden.
Schon zuvor gabe es eine kleine Sensation. Eigentlich war angedacht, dass Muskiproduzentin Annette Humpe einen Song für die Band zum Jubiläum schreibt. Doch dann hörte Humpe die Band deren eigenes Stück „Taschen voll Gold“ spielen und war begeistert.
Behinderung spielt keine Rolle – nur Musik zählt
Die Bandmitglieder konnten es kaum fassen und sind überglücklich. Lisa, Nils, Emely, Gerlinde, Patrick, Dana und Lukas gehören zur Gruppe. Vier junge Frauen, drei junge Männer – deren Leben Höhen und Tiefen hat, wie bei jedem anderen auch. Fast alle sind oder waren Schüler der Mamre-Patmos-Schule der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Zusammen mit den Musikern Oliver Damaschek-Hahn und Philipp Wrobel sind sie „Oder so!“ – ein Bandprojekt, in dem Behinderung keine Rolle spielt.
„Taschen voll Gold“ ist ein Lied über die Freundschaft und die Liebe und den schmalen Grat dazwischen. „Bei Musik geht es um Emotionen und nicht darum, immer exakt den Ton zu treffen. Und Gefühl haben alle aus der Band“, sagt „Bethel-Botschafterin“ Annette Humpe, die auch als Musikerin der Bands „ich + ich“ und „Ideal“ bekannt ist. Der Song ist nun also der offizielle „Bethel-Jubiläumssong“. Das Video dazu hat der international bekannte Fotograf Jim Rakete gedreht.
„Wir sind begeistert, dass dieses Lied so gut läuft“, sagt Jens Uwe Garlichs, Pressesprecher von Bethel. „Es wird auch bei Radio Bielefeld und WDR 2 gespielt. Es ist oft zu hören.“ Das Lied ist als Video auf den Seiten der von Bodelschwinghschen Stiftungen (www.bethel.de/oderso.html) und auf Youtube zu sehen.
Die Band „Oder So!“ ist im Jahr 2013 aus einem inklusiven Band-Projekt entstanden. Ins Leben gerufen wurde es von dem Heilerziehungspfleger und Musiker Oliver Damaschek-Hahn. Die Musikerinnen und Musiker treffen sich wöchentlich in der Bielefelder Mamre-Patmos-Schule, um an ihren Songs zu arbeiten.
Bethel ist eine der größten sozialen Einrichtungen
Bethel feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Zu dem Jubiläumsprogramm gehören auch eine Vorstellung von Bethel-Bewohnern mit dem „Circus Roncalli“ sowie Festgottesdienste in Berlin und Bielefeld.
Das diakonische Unternehmen unterhält den Angaben zufolge an 280 Standorten in acht Bundesländern Einrichtungen für hilfsbedürftige Menschen. Jährlich nutzten etwa 230 000 Menschen die Angebote. Bis heute ist Bielefeld mit seinem Stadtteil Bethel der größte Standort der Stiftungen. Hier leben und arbeiten mehrere tausend Menschen mit Behinderung. epd/UK
Internet: www.bethel.de/oderso.html; Youtube.com/BethelVision; www.youtube.com/watch?v=TvfGhu4Bhx8.