Der Graue Kranich (Grus grus) ist der größte heimische Vogel in Deutschland. Dieser Schreitvogel erreicht aufrecht stehend in der Regel eine Höhe von etwa 1,20 Metern. Männliche Tiere wiegen bis zu sieben Kilogramm, weibliche bis zu sechs Kilogramm. Frei lebende Exemplare können 25 Jahre alt werden. Die meisten werden vermutlich nicht einmal zehn Jahre alt.
Zu den auffälligen Merkmalen des Zugvogels gehören sein langer Hals, seine langen, schlanken Beine, sein schlanker, keilförmiger Schnabel, seine markanten Balztänze und seine lauten, trompetenartigen Rufe. Das Gefieder ist überwiegend grau, Kopf und Hals heben sich davon ab und sind schwarz-weiß gezeichnet, die Kopfplatte ist rot und federlos. Über den kurzen Schwanz hängen Federn herab, die einer Schleppe ähneln.
Der Kranich bevorzugt als Lebensraum Feuchtgebiete. Er ist ein Allesfresser, ernährt sich beispielsweise von Insekten, Fröschen, Würmern sowie von Getreide, Mais, Erbsen, Bohnen und Kartoffeln.
Frühestens im dritten Lebensjahr werden Kraniche geschlechtsreif. Paare bleiben in der Regel ein Leben lang zusammen. Als Bodenbrüter müssen sie ihren Nachwuchs vor allem vor Füchsen, Mardern und Wildschweinen schützen. Deswegen bauen sie ihre Nester in knietiefen Gewässern.
Der Graukranich brütet insbesondere in Skandinavien und Finnland, etliche Paare aber auch in Deutschland. Seine Winterquartiere liegen in Frankreich, Spanien und Nordafrika, 5.000 bis 30.000 Kraniche überwintern seit etwa 15 Jahren in Deutschland.