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Demonstration vor Kretschmers Privatwohnung unterbunden

Die Dresdner Polizei hat am Sonntag eine Demonstration der rechtsextremen „Freien Sachsen“ gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft vor dem Wohnhaus von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) untersagt. Stattdessen sei mit den Veranstaltern eine andere Demonstrationsroute vereinbart worden, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Dresden am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Daran hätten sich die rund 300 Demonstrationsteilnehmer gehalten.

Der Protest richtete sich demnach gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft in einer alten Schule im Stadtteil Dresden-Klotzsche. Zum Schutz der Schule hatten sich davor nach Polizeiangaben rund 80 Gegendemonstranten versammelt.

Laut Polizeisprecher verlief die Versammlung der rechtsextremen „Freien Sachsen“ grundsätzlich ruhig. Einige gegen Kretschmer und Migranten gerichtete Redebeiträge würden noch auf ihre strafrechtliche Relevanz hin überprüft, hieß es.

Sachsens stellvertretender Ministerpräsident, Klima- und Landwirtschaftsminister Wolfram Günther (Grüne), hatte die versuchte Kundgebung vor der Privatadresse Kretschmers scharf kritisiert: „Politikerinnen und Politiker im privaten Umfeld heimzusuchen, ist eine inakzeptable Missachtung der Demokratie.“ Demokratischer Streit brauche Respekt und die Sicherheit einer geschützten Privatsphäre, erklärte Günther.