Vor der Großdemonstration gegen die Sozialkürzungen im Bundeshaushalt haben die Berliner Wohlfahrtsverbände am Mittwoch gegen die Sparpläne des Senats protestiert. Vor dem Roten Rathaus forderte die Diakonie-Vorständin Andrea Asch eine auskömmliche und verlässliche Finanzierung der freien Wohlfahrtspflege.
Dies sei in den laufenden Verhandlungen zum Doppelhaushalt 2024/25 nicht gewährleistet, kritisierte Asch vor mehreren tausend Demonstrierenden. Von den Kürzungen seien 107.000 hauptamtliche und 55.000 ehrenamtliche Mitarbeitende der Wohlfahrtsverbände in der Hauptstadt betroffen. Wegen Finanzmangel hätten bereits 40 Prozent der Dienste und Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege in Berlin ihre Angebote einschränken müssen.
Der Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt, Oliver Bürgel, sagte, dass der Senat für 2026 weitere “massive Einsparungen” angekündigt habe. Stattdessen müsse das Land aber wie bei seinen Bediensteten auch bei den freien Trägern die Kosten für Tarifsteigerungen, Sachkosten etwa für Miete und Energie sowie die Personalkosten im Verwaltungsbereich übernehmen.
Auch Caritas-Direktorin Ulrike Kostka forderte, dass staatliche Einrichtungen und solche freier Träger die gleiche Förderung erhalten müssten. Es sei ungerecht, dass die einen im Doppelhaushalt 10 Prozent und die anderen nur 2,5 Prozent erhalten sollten. Die Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Gabriele Schlimper, warf dem Senat vor, “Zivilgesellschaft zu behindern”, weil er “keine anständige Finanzierung” der Wohlfahrtsverbände sicherstelle. Ihre Forderungen bekräftigten die Wohlfahrtsverbände nach einem Protestmarsch durch die Innenstadt auch vor dem Abgeordnetenhaus.